Veranstaltungs­kalender

Das Herzensgebet ist ein alter Meditations- und Gebetsweg der Ostkirche. Jenseits von Worten geht es darum, im schweigenden Sitzen ganz gegenwärtig zu werden. Im Unterschied zu ähnlichen Meditationsformen aus dem Zen oder anderen asiatischen Traditionen ist das christliche Herzensgebet ausgerichtet auf die Gegenwart Gottes. Ein Herzenswort hilft dabei, sich aus der Zerstreuung der Gedanken zu sammeln und der Sehnsucht des Herzens, der Sehnsucht nach Gott eine Richtung zu geben. Eine ebenso alte Form christlicher, ursprünglich monastischer Spiritualität ist die sogenannte Schriftmeditation. Bekannt wurde sie seit dem 16. Jahrhundert durch Ignatius von Loyola. Unterschieden werden dabei die vier Schritte "Lectio", "Meditatio", "Oratio" und "Contemplatio", d.h. Lesung, Meditation, Gebet und Kontemplation. Alle vier Praktiken gehen aber auch fließend ineinander über. Das Wort Meditation leitet sich ab vom lateinischen "meditari" ab, was so viel bedeutet wie "nachdenken" oder "sich auf etwas besinnen". Diese Besinnung eines Textes geht über das rein analytische Nachdenken hinaus. Es bedeutet vielmehr sich mit all seinen Sinnen in den Text hinein zu versetzen und unterschiedlichste Sichten und Wahrnehmungen auf sich wirken zu lassen. An diesem Seminartag werden wir zu beidem, zum Herzensgebet, wie zur Schriftmeditation Impulsvorträge zur Tradition, Begründung und Praxis hören und über das Gehörte miteinander ins Gespräch kommen. Vor allem aber soll Gelegenheit sein zu praktischen Übungen mit anschließender Reflektion. Der Seminartag dient dazu, diese beiden Praktiken traditioneller christlicher Spiritualitiät kennen zu lernen. Prof. Dr. Peter Wick ist Professor für Neues Testament an der Ruhr-Universität. Eine Kooperation mit der Ev. Ref. Kirchengemeinde Neunkirchen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich.

Ev. Gemeindehaus Neunkirchen