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Weniger "Brot für die Welt"-Kollekten im Corona-Jahr
28.7.2022
Das Hilfswerk „Brot für die Welt“ hat im vergangenen Jahr 239.075 Euro Spenden und Kollekten aus dem Evangelischen Kirchenkreis Siegen erhalten. „Wir danken allen Spenderinnen und Spendern, die sich auch im vergangenen Jahr gemeinsam mit ‚Brot für die Welt‘ für die Menschen in ärmeren Ländern der Welt eingesetzt haben“, sagt Superintendent Peter-Thomas Stuberg. „Pandemiebedingt haben im Jahr 2020 deutlich weniger Menschen die Weihnachtsgottesdienste besucht, daher mussten wir mit einem Rückgang der Kollekten-Einnahmen rechnen.“ Doch die weiterhin hohe Spendenbereitschaft über das gesamte Jahr 2021 habe den Rückgang der Kollekten etwas abfedern können. Bundesweit haben Spenderinnen und Spender die Arbeit des evangelischen Hilfswerks im vergangenen Jahr mit mehr als 63,6 Millionen Euro unterstützt. Das ist ein Minus von 13,2 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (2020: 76,8 Mio. Euro).
Fehlende Weihnachtskollekte
Die Zahlen erklären sich damit, dass in das Jahresergebnis 2021 die Kollekten aus den Advents- und Weihnachtsgottesdiensten 2020 eingeflossen sind, die in vielen Bundesländern aufgrund der Corona-Pandemie nicht in Präsenz stattfanden – so auch im Kirchenkreis Siegen. Traditionell ist die Kollekte evangelischer Weihnachtsgottesdienste für „Brot für die Welt“ bestimmt. Neben Spenden und Kollekten erhielt „Brot für die Welt“ auch 2021 Mittel des Kirchlichen Entwicklungsdienstes und Drittmittel, vor allem aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Insgesamt standen dem Hilfswerk der evangelischen Kirchen und Freikirchen für die weltweite Arbeit 321,2 Millionen Euro zur Verfügung. Das waren 1,6 Millionen Euro weniger als 2020 (322,8 Mio. Euro).
Verheerende Folgen der Pandemie in Afrika
Für die Partnerorganisationen von „Brot für die Welt“ stand auch 2021 – wie schon das Vorjahr – ganz im Zeichen der Corona-Pandemie und ihrer Auswirkungen auf die Menschen in den ärmeren Regionen. Denn für den größten Teil der Weltbevölkerung greifen keine staatlichen Schutzmechanismen bei Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Armut. Daher waren die Folgen der Pandemie in Afrika auch bei lange niedrigen Inzidenzen verheerend. Gemeinsam mit lokalen Partnern hat „Brot für die Welt“ daher etwa Impf-Aufklärungskampagnen durchgeführt oder eine bessere Ausstattung von Gesundheitszentren unterstützt.
„Brot für die Welt“ hat im vergangenen Jahr 646 Projekte neu bewilligt. Afrika (216 neue Projekte) und Asien (202 neue Projekte) waren die Schwerpunktregionen. Afrika steht mit 94,19 Millionen Euro auch an der Spitze der Bewilligungssumme. In den meisten neuen Projekten geht es um langfristige Hilfe gegen Hunger und Mangelernährung sowie die Stärkung der lokalen Zivilgesellschaft. Insgesamt hat „Brot für die Welt“ für Hilfsprojekte 277,7 Millionen Euro (90,6 Prozent der Mittel) ausgegeben. Für Werbe- und Verwaltungsaufgaben wurden 9,4 Prozent eingesetzt. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bewertet den Anteil der Werbe- und Verwaltungsausgaben an den Gesamtausgaben als niedrig.
„Brot für die Welt“ wurde 1959 gegründet. Aktuell fördert das weltweit tätige Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen und ihrer Diakonie gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen mehr als 1.800 Projekte zur Überwindung von Hunger, Armut und Ungerechtigkeit in fast 90 Ländern.