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Gedenken am 9. November

11.11.2023

Erndtebrück war einer von vielen Orten, an dem an die Opfer des NS-Regimes erinnert wurde.
© Kirchengemeinde Erndtebrück
Erndtebrück war einer von vielen Orten, an dem an die Opfer des NS-Regimes erinnert wurde.

Der 9. November ist ein Tag des Gedenkens und gegen das Vergessen. Er erinnert besonders an die Opfer der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938. Nationalsozialisten steckten Synagogen und Gebetshäuser in Brand, plünderten und verwüsteten jüdische Geschäfte und Häuser, misshandelten und töteten Jüdinnen und Juden. Die Reichspogromnacht war der Beginn der systematischen Verfolgung und Vernichtung der Juden. Mit Blick auf den zunehmenden Antisemitismus ist der Tag des Gedenkens wichtiger denn je. Nie wieder dürfen sich Gräueltaten wie die des NS-Regimes wiederholen. „Nie wieder ist jetzt“ heißt es in diesen Tagen.

Junge Menschen gestalten Gedenkveranstaltung

Jedes Jahr gestalten junge Menschen der Grundschule Erndtebrück, der Realschule Erndtebrück oder der Kirchengemeinde Erndtebrück eine Gedenkveranstaltung am 9. November in der Gemeinde – in diesem Jahr waren es Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse der Realschule. In der Evangelischen Kirche Erndtebrück erinnerten sie an die Gräueltaten in der Reichspogromnacht und an das Schicksal jüdischer Familien der Gemeinde. Aber auch auf die Gegenwart und die aktuelle Situation in Nahost wurde Bezug genommen. Das Gedenken wurde an der Gedenktafel an der Bergstraße fortgesetzt. Die Schülerinnen und Schüler legten dort Steine mit den Namen der zehn jüdischen Opfer des NS-Regimes aus dem Ort nieder.

Erndtebrück war einer von vielen Orten, an dem an die Opfer des NS-Regimes erinnert wurde.
© Kirchengemeinde Erndtebrück
Erndtebrück war einer von vielen Orten, an dem an die Opfer des NS-Regimes erinnert wurde.

Der Auftrag zu Erinnern

Der Ursprung dieser Gedenkveranstaltung geht auf einen Besuch des Holocaust-Überlebenden Herbert Moses im Schuljahr 2003/2004 zurück. Er war zu Gast bei den Erndtebrücker Schülerinnen und Schüler und gab ihnen den Auftrag, das Erinnern nie zu vergessen. Für Pfarrerin Kerstin Grünert ist es selbstverständlich, dass die Kirchengemeinde sich daran beteiligt: „Wir haben als Kirche die Aufgabe, zu Erinnern und zu Mahnen. Und wir haben als Christen jüdische Wurzeln, da gehört es sich, am 9. November zu gedenken.“ Sie freut sich darüber, dass die Kommune und die Kirchengemeinde das gemeinsam tun.

Sarah Panthel

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