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Stellungnahme des Superintendenten
20.11.2023
Stellungnahme des Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein Peter-Thomas Stuberg zur persönlichen Erklärung von Präses Dr. h.c. Annette Kurschus:
„Die persönliche Erklärung von Präses Dr. h.c. Annette Kurschus, aus beiden
kirchlichen Leitungsämtern zurückzutreten, haben wir mit großem Respekt
aufgenommen. Es war ihr deutlich anzumerken, dass es menschlich ein sehr schwerer Schritt für sie war. Ihre Entscheidung nötigt sicher nicht nur mir hohen Respekt ab.
Die Situation ist für die EKD, die westfälische Landeskirche, aber insbesondere den Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein sehr belastend. Viele Menschen in unserer Region empfinden eine besondere Verbundenheit mit Annette Kurschus. Auch aus diesem Grund bitte ich um Verständnis, dass wir die Entscheidung erst einmal verkraften müssen. Es ist jetzt nicht die Zeit schneller Urteile oder einfacher Schuldzuweisungen. Wir benötigen Zeit, um mit dieser neuen Situation umgehen zu können.
Wir wollen auch am heutigen Tag daran erinnern, dass Frau Kurschus sich hohe
Verdienste als Theologin im Kirchenkreis und darüber hinaus erworben hat. Dass sie eine sehr wertgeschätzte Seelsorgerin, Pfarrerin und eine Ausnahmepredigerin mit großer Orientierungskraft ist. Viele Menschen gerade im Siegerland schätzen ihre Fähigkeit als Theologin sehr.
Wir sichern zu, den Sachverhalt, der hier im Kirchenkreis seinen Ursprung hat,
lückenlos aufklären zu wollen. Dabei nehmen wir die Schilderungen von Betroffenen sehr ernst und wollen die Betroffenen und ihre Perspektive fest im Blick behalten. Das ist unser oberstes Ziel.
Der Kirchenkreis hat unter meiner Verantwortung die Ermittlungsbehörden sofort eingeschaltet, nachdem ihm erste Verdachtsmomente gemeldet worden waren. Seitdem ist die Staatsanwaltschaft Siegen, so wie unsere Regelungen es vorsehen, Herrin des Verfahrens.
Ungeachtet dessen wird die Kirchenleitung unserer Landeskirche eine externe
Aufklärungskommission mit der notwendigen und vollständigen Aufklärung
beauftragen. Dies sichern wir den Betroffenen, allen Beteiligten, den Mitgliedern unserer Kirche und der Öffentlichkeit zu.“