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Sie wollen etwas bewegen – mit und für ihre Mitmenschen, wollen sie begleiten und das Evangelium weitergeben. Jonas Grabbet und Christian Jünner sind Pfarrer im Probedienst im Evangelischen Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein. Beide haben Evangelische Theologie studiert, ihr zweieinhalbjähriges Vikariat beendet und übernehmen jetzt in ihren Kirchengemeinden pfarramtliche Aufgaben. „Das Beste, was einem Menschen passieren kann, ist, dass er zum Glauben kommt“, ist Jonas Grabbet überzeugt, der seit Anfang des Jahres in der Evangelisch-reformierten Emmaus-Kirchengemeinde Siegen für den Bezirk Niederschelden im Amt ist und sich hier gut aufgehoben fühlt. Mit seiner Frau und seiner Tochter ist der gebürtige Schleswig-Holsteiner Ende 2023 von Münster nach Mudersbach gezogen. Sein Kollege Christian Jünner war Vikar in der Kirchengemeinde Oberholzklau. Er ist seit Oktober 2023 Pfarrer im Probedienst in der Evangelischen Kirchengemeinde Dreieinigkeit und für den Bezirk Netphen-Deuz zuständig. „Ich möchte in meinem Leben Menschen von Jesus erzählen“, sagt der 33-Jährige, der mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern in Deuz wohnt. „Das Reich Gottes in Vollzeit bauen“, das will er in unterschiedlichen Bereichen und mit den verschiedenen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen. Er empfindet es als Geschenk, dass er das, was ihm auf dem Herzen liegt, mit seinem Beruf verbinden kann.

Für ihren Dienst in den Kirchengemeinden haben die beiden Männer Ideen und Visionen, und sie greifen dabei auf eigene Erfahrungen zurück. „Ich möchte Gemeinde zu einem Ort gestalten, wo sich Menschen geborgen fühlen und Jesus kennenlernen können“, sagt Christian Jünner. In seiner Heimat Hattingen hat er als Jugendlicher Kirche so kennengelernt. „Hier gab es coole Events mit einer klaren Botschaft, die mich sehr geprägt haben.“ Ähnliches kann auch Jonas Grabbet berichten, der, wie er sagt, aus einer sehr lebendigen Gemeinde kommt. „Ich habe keinen anderen Ort gefunden, wo Menschen so sein können, wie sie sind und angenommen werden und wo Gaben so gefördert werden.“ Was ihn besonders begeistert: „Menschen blühen auf, wenn sie mit dem Glauben in Berührung kommen.“ Das will der 30-Jährige den Menschen in seinem Umfeld ermöglichen – aber nicht allein, sondern gemeinsam mit den Mitgliedern seiner Kirchengemeinde. „Ich bin für Ehrenamt und Teamarbeit“, sagt Jonas Grabbet. Welche Potenziale bereits vorhanden sind, lernt er gerade kennen. In den nächsten Wochen will er sich vertraut machen mit den Menschen und Angeboten der Emmaus-Kirchengemeinde. Was die vielen Ehrenamtlichen leisteten sei beachtlich und begeistere ihn, sagt er. Auch Christian Jünner will einen Schwerpunkt bei der Mitarbeitendenförderung setzen. Die beiden Pfarrer im Probedienst legen viel Wert darauf, dass sie die Gemeindemitglieder mitnehmen bei ihren Gedanken, Plänen und Zielen.

Die beiden Männer halten Reflektion in Bezug auf Gemeindearbeit für unabdingbar. Kirchengemeinden sollten sich, sagt Jonas Grabbet, die kritische Frage stellen: „Was würden Menschen vermissen, wenn wir nicht mehr da sind?“. Für ihn gehe es immer um geistliches Wachstum. Eine Gemeinde müsse wachsen, für den Glauben werben und immer wissen, warum sie ihrem Umfeld dient. „Nicht jedem ist klar, wofür Kirche steht und woran wir glauben“, sagt Jonas Grabbet. Christian Jünner betont, dass es inhaltliche Klarheit braucht. Beide wollen daran arbeiten, dass Kirche ein Ort ist und bleibt, der die unterschiedlichen Generationen erreicht und für alle Menschen da ist.

Sarah Panthel

 

Info:

Der Probedienst ist Teil der Ausbildung einer Pfarrerin/eines Pfarrers und dauert in der Evangelischen Kirche von Westfalen zwei Jahre. Pfarrerinnen und Pfarrer im Probedienst führen pfarramtliche Aufgaben selbstständig und eigenverantwortlich aus und vertiefen und erweitern ihre Kompetenzen. Sie werden dabei unter anderem von Mentorinnen und Mentoren begleitet. Ziel des Probedienstes ist die Anstellungsfähigkeit.