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Feierliche Einweihung des Magdalene-Kröber-Memorial-House

15.8.2024

Eine herzliche Begrüßung am Flughafen. Annemarie Klein (l.) und Wolfgang Klein, Helga (3.v.l.) und Erich Hoffmann (r.) wurden von Stella Mwaisela (Kiluvya, 2.v.l.) und Zilpa Mremi (Tumbi) in Enpfang genommen.
© Helga u. Erich Hoffmann
Eine herzliche Begrüßung am Flughafen. Annemarie Klein (l.) und Wolfgang Klein, Helga (3.v.l.) und Erich Hoffmann (r.) wurden von Stella Mwaisela (Kiluvya, 2.v.l.) und Zilpa Mremi (Tumbi) in Enpfang genommen.

Eine Reise voller Begegnungen, mit vielen Gesprächen, Erlebnissen und besonderen Momenten durfte jetzt eine vierköpfige Gruppe der Tansania-Partnerschaften aus dem Evangelischen Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein erleben. Annemarie und Wolfgang Klein (Partnerschaft der Evangelischen Kirchengemeinde Weidenau und der Kirchengemeinde Tumbi) und Erich und Helga Hoffmann (Partnerschaft des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein und des Kirchenkreises Magharibi) hatten sich auf die weite Reise gemacht und waren der Einladung zu einem besonderen Anlass gefolgt. Sie nahmen Teil an der Eröffnung des Magdalena-Kröber-Memorial-House. Ein Hostel, das durch die gemeinschaftliche Arbeit des Frauenprojektes KILWAG errichtet wurde. Diese Abkürzung steht für Kibaha Lutheran Women Advancement Group (Gruppe zur Förderung von Frauen im Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Kibaha, heute Magharibi).

„Wir gehören dazu, wir sind ein Teil der Gemeinschaft“, sagt Helga Hoffmann, die Koordinatorin des Frauenprojektes KILWAG ist. Die beiden Ehepaare waren angerührt von der herzlichen Gastfreundschaft, von der Offenheit und der Liebe und Fürsorge, die sie während ihres Aufenthaltes in Tansania erfahren durften. Helga Hoffmann berichtet von einem emotionalen Wiedersehen mit den Frauen des Projektes. Gemeinsam wurde gebetet, gesungen und gegessen.

 „Viele Jahre haben die KILWAG- Frauen hart und unermüdlich gearbeitet, um ihren Traum zu verwirklichen“, sagt die Projektkoordinatorin.

Benannt wurde das Hostel nach der im Jahr 2013 verstorbenen Magdalena Kröber aus Geisweid. Sie war 1994 Mitinitiatorin des KILWAG-Frauenprojektes.
© Helga u. Erich Hoffmann
Benannt wurde das Hostel nach der im Jahr 2013 verstorbenen Magdalena Kröber aus Geisweid. Sie war 1994 Mitinitiatorin des KILWAG-Frauenprojektes.

Am 6. Juli 2024 konnte das Hostel in Mlandizi eröffnet werden – ein Moment, auf den alle Beteiligten seit Beginn des Vorhabens vor einigen Jahren sehnsüchtig gewartet hatten. Erste Anfragen mit dem Wunsch sich einzumieten, gibt es bereits. Das Hostel sollte ursprünglich eine günstige und sichere Unterkunft für Schülerinnen bieten. Das ist aufgrund einer veränderten Gesetzeslage nicht mehr möglich, alle Schülerinnen müssen jetzt auf dem Schulgelände wohnen.

Feierlich eröffnet wurde das Hostel gemeinsam mit KILWAG-Frauen, die mit ihrem Einkommen zur Einrichtung beitrugen.
© Helga u. Erich Hoffmann
Feierlich eröffnet wurde das Hostel gemeinsam mit KILWAG-Frauen, die mit ihrem Einkommen zur Einrichtung beitrugen.

Für die Einweihung des Hauses war alles festlich geschmückt, für die Frauen standen Stühle bereit, für Ehrengäste und Unterstützer der Frauen wurde ein Zelt errichtet. Nach einer Andacht des Pfarrers Julius Shemkai aus Tumbi, der den Superintendenten des Kirchenkreises Magharibi vertrat, und einigen Grußworten, erfolgte die offizielle Eröffnung. Als Koordinatorin des KILWAG-Projektes freute sich Helga Hoffmann besonders, ihre Ansprache mit der Würdigung der Frauen an die Feier-Gemeinde zu richten. Im Anschluss war es allen Gästen möglich, sich das Haus anzusehen. An einer Wand hängt ein Bild von der im Jahr 2013 verstorbenen Magdalena Kröber aus Geisweid. Sie war es, die bei einem Partnerschaftsbesuch 1994 gefragt worden war, ob sie nicht helfen könne, dass Frauen, die keinen Beruf haben, ein eigenes Einkommen erwirtschaften könnten durch den Verkauf ihrer Produkte im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein, erklärt Helga Hoffmann: „Das war die Geburtsstunde von KILWAG.“

Feierlich eröffnet wurde das Hostel gemeinsam mit KILWAG-Frauen, die mit ihrem Einkommen zur Errichtung beitrugen.
© Helga u. Erich Hoffmann
Feierlich eröffnet wurde das Hostel gemeinsam mit KILWAG-Frauen, die mit ihrem Einkommen zur Errichtung beitrugen.

Während des Aufenthaltes wohnten die zwei Ehepaare aus dem Siegerland bei Zilpa Mremi, der Vorsitzenden der KILWAG-Frauen. Verabredet waren die Ehepaare Klein und Hoffmann auch mit dem Superintendenten des Kirchenkreises Magharibi, Pfarrer Anta Muro. Bei dem Treffen wurden sie begleitet von den KILWAG-Frauen. Zilpa Mremi überreichte dem Superintendenten ein Geschenk, eine Erinnerung an die Einweihung des Hostels. Er selbst konnte daran nicht teilnehmen.

Auf dem Programm der Reise stand zudem der Besuch weiterer KILWAG-Frauen in den acht tansanischen Partnerschaftsgemeinden der Kirchengemeinden aus dem Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein. Annemarie Klein und Helga Hoffmann besuchten Mbezi-Luis (Buschütten), Kibamba (Lukas-Kirchengemeinde Siegen), Kiluvya (Burbach), Maili Moja (Martini), Mkuza (Ferndorf-Kredenbach), Tumbi (Weidenau), Mlandizi (Wilnsdorf) und Bagamoyo (Geisweid). Die Frauen dort treffen sich regelmäßig in ihren Gruppen. Sie berichteten den beiden Frauen aus Deutschland von ihren Aktivitäten, mit denen sie Geld verdienen, aber auch von den Herausforderungen. Mit dem Einkommen von selbstgemachten Produkten finanzierten die KILWAG-Frauen auch die Errichtung des Hostels – für die Frauen seien das oft hohe Beiträge gewesen, weiß Helga Hoffmann.

„Ein anderes Problem ist es, solche Dinge zu produzieren, für die auch ein Markt vorhanden ist. Sie sind sehr erfinderisch geworden: die Frauen aus Tumbi produzieren zum Beispiel Holzkohle aus Aststücken und Kokosschalen, die sonst nur verrotten würden.” Auch die Aufzucht von Hühnern als Fleischlieferanten oder zum Eierlegen bringt den Frauen Einkommen.

„Sie machen aktuell gute Erfahrungen mit einem Beteiligungsfonds“, berichtet Helga Hoffmann. Hier leihen sich die Frauen für niedrige Zinsen Geld vom KILWAG-Konto, das für diesen Zweck angespart wurde. „Das Hostel ist fertig, aber für die Frauen geht die Arbeit weiter“, fasst die Projektkoordinatorin zusammen. Tief beeindruckt ist sie von der Zielstrebigkeit, dem Mut und der Tatkraft, der Freundschaft und dem Zusammenhalt untereinander.

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