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Peter-Thomas Stuberg blickt auf 12 Jahre als Superintendent zurück

9.9.2024

Peter-Thomas Stuberg nimmt nach zwölf Jahren Abschied aus dem Siegerland.
© Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein
Peter-Thomas Stuberg nimmt nach zwölf Jahren Abschied aus dem Siegerland.

Siegen. Zwölf Jahre lang war er Superintendent, erst im Evangelischen Kirchenkreis Siegen, zuletzt im vereinigten Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein. Jetzt ist Pfarrer Peter-Thomas Stuberg in den Ruhestand getreten und er nimmt Abschied. Der 65-Jährige blickt auf zwölf intensive Jahre zurück. Gemeinsam mit dem Kreissynodalvorstand und der Kreissynode leitete er den Kirchenkreis, repräsentiere ihn, vermittelte zwischen Kirchengemeinden und Landeskirche und war Ansprechpartner. Dabei setzte er sich besonders für junge Theologinnen und Theologen ein. Dass sie in ihren Rollen als Pfarrerinnen und Pfarrer bestärkt und bestätigt werden, „das lag mir am Herzen“, sagt Stuberg. Auch die unterschiedlichen und vielseitigen Bereiche, in denen Kirche in der Gesellschaft wirkt und gebraucht wird, hatte der leitende Theologe immer im Blick. 

Im April 2012 war Peter-Thomas Stuberg von der Kreissynode zum Superintendenten und damit zum Nachfolger von Annette Kurschus gewählt worden. Auf dem Weg vom Gemeindepfarrer in Iserlohn zum Superintendenten in Siegen „öffneten sich unheimlich viele Türen“. Dabei war der Start kein leichter. Er musste sich mit der Schließung des Evangelischen Krankenhauses in Kredenbach auseinandersetzen, dessen Weiterbetrieb nicht mehr möglich war. Stuberg versuchte zu vermitteln und warb für Verständnis. „Es war eine sehr schwierige Situation“, erinnert er sich. Sie habe ihn im ersten halben Jahr seiner Amtszeit voll in Anspruch genommen und „damit zeichnete sich ab, dass wir uns in der Struktur im Kirchenkreis verändern müssen“. Diese Aufgabe prägte die vergangenen zwölf Jahre. Nachbarschaftliche Zusammenarbeit und Kooperationen im Kirchenkreis wurden gefördert und ausgebaut. Mit Peter-Thomas Stuberg erfolgte ein neuer Zuschnitt von Pfarrstellen, Kirchengemeinden schlossen sich während seiner Amtszeit zusammen und aus den zwei Kirchenkreisen Siegen und Wittgenstein wurde ein gemeinsamer. Das Ziel: Kirche zukunftsfähig aufstellen und gemeindliche Arbeit weiter ermöglichen. Der leitende Theologe war Impulsgeber für die Regionalentwicklung, unterstützte Kirchengemeinden und moderierte die Prozesse. „Solidarität in Vielfalt lautete das Leitbild. Wir machen etwas füreinander, finden heraus, was kreiskirchliche Aufgaben sein können, wo man sich unterstützen und ergänzen kann. Und dabei nimmt man sich gegenseitig wahr.“ 

Trotz der Veränderungen und Herausforderungen, denen sich die Volkskirche stellen muss, sieht Stuberg auch Hoffnungsschimmer. Junge Menschen beispielsweise identifizierten sich in seinen Augen wieder zunehmend mit dem Ort, an dem sie lebten. Dass jüngere Generationen mitgestalten und mitwirken wollen, sei eine Chance auch für die Kirche. Mit der Aussage, dass sie sich in der Krise befinde, ist Stuberg zurückhaltend. „Die Kirche wird vielleicht kleiner, aber nicht weniger wirkungsvoll.“ Sie sei dann nicht in der Krise, wenn sie sich an ihre Botschaft halte, „dass Christus uns erlöst hat, wir frei sind, auch in der Begrenzung des Todes. Unser Leben ist getragen. Das ist eine Entdeckung und dafür braucht es Kirche“. Für ihn persönlich sei der Glaube ein Geheimnis, das nicht einfach in Worte gefasst werden könne, es sei „als ob Gott seinen Arm um mich legt“. Das habe ihn getragen und ihm Kraft gegeben, auch in den schwierigen und schweren Momenten seiner 40 Dienstjahre. 

Dem Kirchenkreis wünscht der langjährige Superintendent, „dass der Schatz des Glaubens weiter fröhlich gefeiert wird, dass er eine Hoffnungswirkung auf seine Umwelt hat, dass die Botschaft des Evangeliums attraktiv für alle Generationen und die Kirche ein Glaubenslebensraum bleibt“. 

Der gebürtige Sauerländer verabschiedet sich aus dem Siegerland. Gemeinsam mit seiner Frau wird er ins Münsterland ziehen. Die Siegerländer habe er als freundliche, warmherzige und offene Menschen erlebt. Vor, während und nach der Vereinigung der Kirchenkreise sei er zunehmend auch den Menschen in Wittgenstein und im Hochsauerland begegnet und habe sie schätzen gelernt. „Ich gehe mit wunderschönen Bildern, Erfahrungen und Begegnungen“, zieht Peter-Thomas Stuberg sein Fazit.  

 

Sarah Panthel

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