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Jahreslosung 2025 - Andacht der Superintendentin

31.12.2024

© Kirchenkreis

„Prüft alles und behaltet das Gute!“ 1. Thessalonicher 5, 21

 

Na dann ist ja alles klar. Machen wir das doch mal eben und dann wissen wir, wie es weitergehen kann. Wenn wir erst einmal das Gute gefunden haben, dann kann es nur noch besser werden. Es ist ja auch total eindeutig, was das Gute ist. Es gibt ja auch nur DAS EINE. Das ist aber doch auch Ansichtssache, oder? Ich kann und möchte nicht einfach für mich übernehmen, was andere für richtig und gut befinden. Und genauso rümpfen andere vielleicht die Nase über das, was ich favorisiere.

 

Wie auch immer das Ergebnis ausfällt, es geht ums Abwägen. Und das können wir gut, denn Entscheidungen treffen wir täglich. Kleinere meist unbewusst, größere erst nach reiflicher Überlegung. Und doch bleibt oft ein Rest an Unsicherheit. Längst nicht immer erkennen wir, ob eine Entscheidung richtig oder falsch war.

 

Der Satz aus der Jahreslosung stammt aus einem Abschnitt, in dem der Apostel seiner Gemeinde Ratschläge für den Umgang miteinander gibt. Offenbar gab es in der Gemeinde Kompetenzgerangel oder ähnliche Vorkommnisse, dass solche Verse nötig waren. Ich würde aus heutiger Sicht sagen: Es war der normale Gemeindealltag, verschärft durch äußere Faktoren. Die Gemeinden damals mussten sich, aus ihrer Minderheitenposition heraus, im Umfeld behaupten. Es galt, den neuen Glauben inhaltlich zu verteidigen. Nach außen hin und in den eigenen Reihen. Denn es gab Menschen, die sich gegenseitig übertrumpfen wollten. Ebenso, wie es in Gemeinden zugeht. Das ist auch ein modernes Phänomen.

 

Als ich mich mit der Jahreslosung beschäftigt habe, war ich auf der Suche nach einem passenden Bild. Ich habe ein – für mich schlüssiges – gefunden.

Da liegen ein paar Glühbirnen. Nahezu in Reih und Glied. Sie sind alle dunkel, nur die in der Mitte leuchtet. Auf den anderen ist lediglich ein Glanzpunkt zu erkennen, der wohl von der leuchtenden Birne stammt. Ich finde das Bild super, weil es mich an einen Geistesblitz erinnert. Wenn einem ein Licht aufgeht! Gut ist, was weiterbringt. Gut ist, was hell macht. Gut ist, was Gemeinschaft stiftet und das Miteinander stärkt. Das eine färbt auf die anderen ab. Gut ist, was an einer Stelle viel ausrichten kann.

 

Wir bekommen für 2025 einen Prüfauftrag. Und damit haben wir alle Hände voll zu tun. Denn der Bereiche sind da viele, die es zu überprüfen gilt. Ich wünsche mir nur, dass wir alle auch immer den Schalter oder die Streichhölzer finden, sodass das eine Licht leuchten kann.

 

Hab Mut und stell es auf den Prüfstand.

Was immer dir verkrustet und nicht wohltuend vorkommt, untersuche ganz genau.

 

Sei aufmerksam konsequent mit deinen Entscheidungen.

Mach das Licht an!

 

Ein behütetes, konsequentes und genügsames Jahr 2025

wünscht Ihre Kerstin Grünert, Superintendentin

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