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Pfarrer Peter Liedtke verabschiedet

17.1.2025

Synodalassessor Jochen Wahl (r.) entpflichtete Pfarrer Peter Liedtke von seinen Diensten und Aufgaben im Kirchenkreis und in der Kirchengemeinde Dorlar-Eslohe.
© Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein
Synodalassessor Jochen Wahl (r.) entpflichtete Pfarrer Peter Liedtke von seinen Diensten und Aufgaben im Kirchenkreis und in der Kirchengemeinde Dorlar-Eslohe.

In einem bewegenden Gottesdienst verabschiedete sich die Evangelische Petri-Kirchengemeinde Dorlar-Eslohe von ihrem Pfarrer Peter Liedtke. Er war nicht nur Pfarrer in der Kirchengemeinde, sondern auch mit einer halben Stelle für die Flüchtlingsarbeit im Evangelischen Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein aktiv. Liedtke wurde in Berlin geboren, wuchs in Ostwestfalen auf und studierte Evangelische Theologie in Heidelberg und Münster, wo er auch sein Vikariat absolvierte. Seinen Hilfsdienst leistete er in Marl. Seine erste Pfarrstelle hatte er in Gleidorf-Schmallenberg, wo er 22 Jahre lang blieb. In den vergangenen vier Jahre übte er mit einer halben Stelle seinen Dienst in Dorlar-Eslohe aus. In einen „richtigen“ Ruhestand verabschiedet sich Liedtke jetzt allerdings noch nicht. Er hatte im vergangenen Jahr einen Antrag auf Dienstzeitverlängerung gestellt, der ihm beschieden wurde. Eine solche Verlängerung kann nach Vorgaben der Evangelischen Kirche von Westfalen allerdings nicht in der bisherigen Pfarrstelle verrichtet werden. Für ein Jahr wird Peter Liedtke Pfarrer Jaime Jung in der Kirchengemeinde Erndtebrück unterstützen. Die Pfarrstelle in Dorlar-Eslohe wird nicht neu besetzt werden können. Pfarrerin Ursel Groß aus der benachbarten Kirchengemeinde Gleidorf wird vorerst unterstützen und die Kasualien übernehmen.

In der gut besuchten St. Johanniskirche in Eslohe hieß es Anfang Januar im Rahmen eines Gottesdienstes: Abschied nehmen von Pfarrer Peter Liedtke. In seiner Predigt bezog er sich auf eine Bibelstelle aus dem Buch Jesaja. Nach einem 40-jährigen Exil sei Israel Heim gekehrt, aber der Tempel sei eine Ruine und alles zerstört gewesen, erläuterte Liedtke. In die Wehklage hinein habe der Prophet Jesaja sein Volk ermahnt, auf das zu schauen, was es hat: Freiheit und Zukunft. Liedtke hinterfragte: „Wollen wir tröstende Worte hören oder wollen wir mehr jammernde Worte hören?“ Wichtig sei es, von Dingen zu erzählen, die gut seien und stärken. Dazu gehöre auch die Botschaft von Weihnachten und dass die, die an Jesus glaubten, getröstet werden. Liedtke sprach der Gemeinde Mut zu. Er wisse, dass Mitglieder klagten, weil die Pfarrstelle aufgrund der Gemeindegliederzahlen nicht neu besetzt werde. Klage aber passe nicht zu dieser Gemeinde, betonte Liedtke: „Sie hat schon einige Stürme überstanden.“ Sie sei äußerst engagiert, habe ein vollständiges Presbyterium, aktive Gruppen und viele ökumenische Kontakte. Er wünsche sich, „dass wir gemeinsam dankbar sind für die gemeinsame Zeit“.

Pfarr Peter Liedtke machte der Gemeinde in seiner Predigt Hoffnung.
© Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein
Pfarr Peter Liedtke machte der Gemeinde in seiner Predigt Hoffnung.

Stellvertretend für Kerstin Grünert, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein, entpflichtete Synodalassessor Jochen Wahl Peter Liedtke von seinem Dienst für die Flüchtlingsarbeit im Kirchenkreis und von dem Dienst in der Kirchengemeinde Dorlar-Eslohe. Wahl bedankte sich für alles, was Liedtke getan habe und für die vielen Aufgaben, die er in der Kirchengemeinde geleistet habe – vieles geschehe im Verborgenen und die Früchte könnten erst später geerntet werden. In der Flüchtlingsarbeit habe Liedtke viel kooperiert, koordiniert und auch Druck aushalten müssen. Er habe Geflüchteten Hoffnung gegeben. „Danke für diesen Dienst, auch da wirst du eine Lücke hinterlassen in unserem Kirchenkreis“, hob Wahl hervor. Vier Jahre lang hatte Liedtke die Pfarrstelle in der Diaspora-Gemeinde im katholisch geprägten Raum inne. „Sie leben oftmals davon, dass viele Menschen sich engagieren“, sprach Wahl von seinen Erfahrungen mit Diaspora-Gemeinden. Liedtke habe die Gemeinschaft gefördert. Und das, obwohl sein Dienst durch die Corona-Pandemie geprägt gewesen sei. Mitglieder des Presbyteriums schlossen ihren Pfarrer im Fürbittengebet mit ein und dankten für ihn und für alles, was er für die Gemeinde getan hat. Der Prochor Eslohe hatte unter der Leitung von Aleksandr Link mehrere Lieder für den Gottesdienst vorbereitet und bereicherte diesen mit seinem Gesang. 

Im Anschluss an den Gottesdienst fand ein Empfang statt, bei dem Peter Liedtke mit persönlichen Beiträgen und Worten verabschiedet wurde.

 

Sarah Panthel

Verabschiedung von Pfarrer Peter Liedtke
© Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein
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