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Bunte Blumen, exotische Früchte, Muscheln und türkisblaue Tücher: Dekorative Elemente im CVJM-Haus in Dreis-Tiefenbach stimmten die rund 40 Frauen auf den diesjährigen Weltgebetstag ein. Im Mittelpunkt: die Cookinseln im Südpazifik. Gefeiert wird der Weltgebetstag jedes Jahr am ersten Freitag im März von Christinnen auf der ganzen Welt. Im Fokus steht dabei ein Land und die dort lebenden Frauen. Sie entwickeln die Idee für einen Gottesdienst und dessen Gestaltung, inklusive Lieder (diese werden später oft übersetzt) und besonderen Elementen. Im Rahmen des Gottesdienstes werden die Frauen und ihr Land vorgestellt. Sie sprechen darüber, wie sie leben, über ihren Glauben, ihre Hoffnungen und Sorgen. Die Gestaltung des Weltgebetstages 2025 haben Frauen der Cookinseln übernommen. Das Motto: „wunderbar geschaffen.“

Um ihre Gedanken und Ideen an Gottesdienstbesucherinnen und Gottesdienstbesucher des Weltgebetstages gut weitergeben zu können und um sich über Gestaltungsmöglichkeiten auszutauschen, bereiteten sich die Organisatorinnen der Gottesdienste in der hiesigen Region vor. Der Bezirksverband der Siegerländer Frauenhilfen lud Ende des vergangenen Jahres zu einem Vorbereitungstreffen in Dreis-Tiefenbach ein. Frauen verschiedener Konfessionen und aus unterschiedlichen Orten im Siegerland folgten der Einladung.

Als Referentin zu Gast war Claudia Montanus von der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen. Sie stellte unter anderem das Programm und die Begleithefte vor, gab Hintergrundinformationen zu den Cookinseln und ihren Bewohnerinnen und Gestaltungsanregungen zum Weltgebetstag. Sie sprach über die Geschichte der Inseln und über die Gesellschaft wie beispielsweise die indigene Kultur. Montanus sagte, dass immer hinterfragt werden sollte: „Wie betrachten wir eigentlich andere Kulturen und wie wird darüber berichtet? Deshalb sagt der Gebetstag immer: Lasst uns Stimmen aus dem Land hören.“ Die Referentin sprach ein sensibles Thema an, das auf den Cookinseln oft verborgen bleibt: die Gewalt gegen Frauen. „Es ist üblich, dass immer das Opfer ,die Schande‘ zu tragen hat“, erklärte Montanus. Sie sprach auch darüber, dass immer weniger Menschen auf den Inseln lebten – pro Tag nehme die Bevölkerung um eine Person ab. Auch über gesellschaftliche Werte auf den Cookinseln wurde gesprochen: Die Abstammung und Familie spiele eine große Rolle, man habe einen hohen Respekt vor Älteren, Vertrauen in eine höhere Macht und Leid werde oft geduldig ertragen, erläuterte Montanus.

Über das Gesagte tauschten sich die Frauen in Dreis-Tiefenbach intensiv aus und arbeiteten gemeinsam daran, wie der Weltgebetstag gestaltet werden kann. Immer orientiert am Begleitheft, das jedes Jahr zum entsprechenden Land gedruckt wird. Gemeinsam wurden die vorgeschlagenen Lieder eingeübt oder interaktive Gottesdienst-Elemente ausprobiert. Gesprochen wurde ausführlich über die Situation der Frauen auf den Cookinseln und wo es Gemeinsamkeiten oder Unterschiede gibt zum Leben in Deutschland. Die Frauen des Treffens konnten mit vielen Eindrücken, neuen Ideen und Inspirationen in die weiteren Vorbereitungen gehen.

Am 7. März 2025 wird der Weltgebetstag an unterschiedlichen Orten stattfinden – auch im Evangelischen Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein. Wo die Gottesdienste in diesem Jahr stattfinden, wird unter anderem auf der Homepage des Kirchenkreises veröffentlicht.

Sarah Panthel