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Friedensgebete - Momente des Innehaltens
22.1.2025
Die tägliche Konfrontation mit schlechten Nachrichten ist kaum vermeidbar: Kriege, Terror, Naturkatastrophen. Wie kann man mit so viel Leid umgehen? Was kann man tun gegen Machtlosigkeit? Was hilft, um nicht zu verzweifeln? Rund ein Dutzend Menschen begegnen diesen Fragen in der Evangelischen Stadtkirche in Bad Berleburg an einem Mittwochabend, mitten unter der Woche. Draußen ist es kalt, der Wind pfeift durch die Häusergassen. Die Kirche: Sie ist ein geschützter Raum, im wahrsten und im übertragenen Sinn. Die Menschen, die dorthin gekommen sind, sind auf der Suche nach Ruhe, nach Hoffnung, nach einer Auszeit. Sie wollen nicht verzweifeln und machtlos sein. Einen Moment lang lassen sie den Alltag ruhen, besinnen sich, ohne das Leid in der Welt zu vergessen. Gemeinsam halten sie inne, singen Lieder und formulieren im Gebet, was sie bewegt. Sie sind zusammengekommen für ein Friedensgebet.
Sie hören den kurzen Impuls von Gemeindepädagoge Daniel Seyfried, der in den evangelischen Kirchengemeinden Bad Berleburg, Girkhausen und Lukas im Elsoff- und Edertal tätig ist. Er spricht über die Hilfsorganisation Care, die besonders mit den Care-Paketen bekannt wurde, die nach dem Zweiten Weltkrieg verschickt wurden. Über zehn Millionen Pakete sind in Europa, vor allem in Deutschland, gelandet. Die Menschen der Organisation hätten sich eingesetzt, um anderen Menschen etwas Gutes zu tun und das nach dem Krieg, wo zuvor tiefe Gräben zwischen den Menschen und Ländern entstanden seien, erklärt Seyfried. Die Aktionen der Organisation zeigten, wie Versöhnung gelingen könne. Seyfried sagt: „Ich finde es spannend über die Care-Organisation nachzudenken.“ Sie habe bleibende Spuren hinterlassen – bei den Menschen, die geholfen haben und bei denen, die Hilfe erhalten haben. „Das gehört zum Frieden dazu, Menschen zu sehen“, führt Seyfried weiter aus. Die Care-Pakete seien in die Bevölkerung gekommen, hätten viele Menschen erreicht und etwas bewegt.
Im Anschluss an den Impuls singen die Teilnehmenden des Friedensgebets gemeinsam „Ins Wasser fällt ein Stein“. Es geht darum, dass aus etwas Unscheinbarem eine große Wirkung entstehen kann. „Wo Gottes große Liebe in einem Menschen brennt, da wird die Welt vom Licht erhellt, da bleibt nichts was uns trennt“, singt die Gemeinde. Um symbolisch ein Licht in die Welt hineinzubringen, hat Seyfried Kerzen mitgebracht.
Er hat gemeinsam mit anderen Christen zu dem ökumenischen Friedensgebet eingeladen. Bei dem kurzen Zusammentreffen wird das gemeinsame Beten in den Fokus gerückt. In vielen Kirchengemeinden sind Friedensgebete ein wiederkehrendes und gern angenommenes Angebot. In der Stadtkirche in Bad Berleburg wird an diesem frühen Abend für Frieden, für Menschen, die von Leid betroffen sind oder Verluste erlebet haben, gebetet. Auch persönliche Anliegen finden Raum. Die Teilnehmenden am Friedensgebet zünden die Kerzen nacheinander an – verbunden mit einem kurzen laut ausgesprochenen Fürbittengebet. Die Welt sei von Unsicherheiten geprägt, gibt ein Beter Einblicke in seine Gedanken und auch in seine Hoffnung, die er auf Gott setzt: „Wir wollen sehen, Herr, dass du wirkst.“ Zum Abschluss wird gemeinsam das „Vater unser“ gesprochen. Für etwa eine halbe Stunde haben elf Menschen ihren Alltag unterbrochen, um gemeinsam an andere Menschen zu denken und an das Leid und die Not in der Welt. Sie setzen ihre Hoffnungen auf Gottes Handeln und formulieren ihre Sehnsucht nach Frieden im Gebet.
Ein Team von ehren- und hauptamtlich Mitarbeitenden aus der katholischen St. Marien Kirchengemeinde, der Evangelischen Gemeinschaft und den evangelischen Kirchengemeinden Girkhausen und Bad Berleburg gestaltet seit fast drei Jahren die ökumenischen Friedensgebete. Diese finden an unterschiedlichen Orten in und rund um Bad Berleburg statt. Die Friedensgebete waren eine Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine im Jahr 2022. „Dass wieder ein Krieg in Europa ist, das hat die Menschen sehr erschüttert“, sagt Regina Kummer von der katholischen Kirchengemeinde. „Was können wir tun, um dem zu begegnen“, lautete eine Frage, die damals gestellt worden sei, erklärt Seyfried: „Was wir tun können und müssen: Das ist beten. Und das nicht alleine. Das verbindet uns als Christen. Es ist uns ein Anliegen, zu beten für die aktuelle Situation in der Welt. Die Friedensgebete nehmen verschiedene Dinge in den Blick und diese werden hoffnungsvoll in Gottes Hände gelegt. Wenn wir an unsere Grenzen stoßen, vertrauen wir darauf, dass Gott etwas daraus macht.“
Seyfried liegen die Friedensgebete besonders am Herzen. Der Grund dafür ist auch ein persönlicher. Der 44-Jährige ist in der DDR geboren und aufgewachsen, als Sohn eines Pfarrers. Er sei großgeworden in einem Staat, der von Überwachung, Misstrauen und Manipulation geprägt worden sei. Die Wende habe er als etwas sehr Befreiendes empfunden. Für ihn seien die Friedensgebete auch eine Handlung gegen das Vergessen. „Die Menschen haben die Kirche gesucht als geschützten Raum.“ Sie sei auch damals ein Ort gewesen, an dem die Menschen Gemeinschaft gelebt und ausgesprochen hätten, was sie bewegt und beschäftigt. Die Friedensgebete seien, so sagt der Gemeindepädagoge, ein Dienst, aber auch eine persönliche Bereicherung.
Sarah Panthel
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