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Schulreferent Matthias Elsermann verabschiedet

11.2.2025

Verabschiedungsgottesdienst von Matthias Elsermann.
© Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein
Verabschiedungsgottesdienst von Matthias Elsermann.

Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde Pfarrer Matthias Elsermann, Schulreferent des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein, jetzt in den Ruhestand verabschiedet. In seiner letzten Predigt im aktiven Dienst sprach er unter anderem von Perspektivwechseln und Horizonterweiterungen. Elsermann selbst hat damit in seinem Leben einige Erfahrungen gemacht und das war ihm immer ein Anliegen.

Elsermann studierte Evangelische Theologie in Bethel (Bielefeld) und Heidelberg. Sein Vikariat absolvierte er in Lüdenscheid-Oberrahmede. Von 1988 bis 1995 war er Gemeindepfarrer in Meinerzhagen, bevor er bis 1999 für die Vereinte Evangelische Mission in Nord-Kamerun tätig war und dort Prädikanten ausbildete. Das Miteinander der Christen und Muslime dort habe ihn geprägt. „Ich kann von Gott nicht mehr anders denken als in multireligiöser Weite“, sagte Elsermann in seinem kürzlich gefeierten Verabschiedungsgottesdienst in der Evangelischen Laurentiuskirche in Ferndorf.

1999 kam er zurück nach Deutschland, seine Interessen blieben: Bis 2009 war er im Regionaldienst der Landeskirche für „Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung“ tätig. Zudem war er von 2003 bis 2008 Vorsitzender des Westdeutschen Förderkreises der Ökumenischen Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit. Von 2010 bis 2021 war er Pfarrer am Berufskolleg Allgemeingewerbe, Hauswirtschaft und Sozialpädagogik in Siegen. Anschließend wurde er Schulreferent des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein. In dieser Funktion hielt er unter anderem Kontakt zwischen Kirche und Schule, bildete Lehrkräfte fort, beispielsweise in der Trauerarbeit, gab Impulse für den Religionsunterricht und förderte das ökumenische Miteinander.

Matthias Elsermann.
© Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein
Matthias Elsermann.

In seinem Verabschiedungsgottesdienst lud Elsermann die Gemeinde ein, sich mit ihm gedanklich auf eine Reise nach Kamerun zu begeben. Der Pfarrer erzählte von einem einprägsamen Bild, das ihn sein Leben lang begleitet habe. In Nord-Kamerun habe er an einem Berg gewohnt und früh am Morgen beobachtet, wie die Menschen Wasser holten. „Jeder Tropfen Wasser für‘s Haus muss über mehrere Kilometer getragen werden.“ Die Menschen lebten in einfachen Lehmhäusern, „eine durchaus schwierige, prekäre Lebenssituation“. Elsermann berichtete, wie die Sonne morgens aufgegangen sei – „ein Bild der Erhabenheit, ein herrlicher Eindruck“, der sich ihm zutiefst eingebrannt habe. „Ein Moment voller Verheißung für den neuen Tag.“ Elsermann sprach davon, dass diese Szene Hoffnung für den ganzen Tag gemacht habe. Sie sei eine Ermutigung gewesen, trotz aller Schwierigkeiten. Ein neuer Horizont habe sich eröffnet. Ihm sei wichtig: „Im Glauben immer in dem Horizont zu leben, den Gott uns eröffnet. Dadurch verändert sich unser Leben und die Welt.“ Wenn von Gottes Horizont gesprochen werde, dann rede man von und hoffe man auf eine Welt, in der der umfassende Frieden, Schalom, herrsche. Das sei aber nur mit Zumutungen möglich: „Es geht nicht nur nach meinen Wünschen und Vorstellungen.“ Man müsse bereit sein für Veränderungen, bereit dafür, sich zu verändern. In Zumutungen aber, so betonte Elsermann, stecke auch das Wort Mut. Der Horizont Gottes bedeute Weite und Öffnung sowie Hoffnung auf ein gelingendes Leben. Die Gemeinde wolle er einladen, sich davon anstecken zu lassen, „dass Leben in diesem Horizont Gottes zu leben.“ 

Im Anschluss an seine Predigt entpflichtete die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein, Kerstin Grünert, Matthias Elsermann von seinen dienstlichen Pflichten und verabschiedete ihn den Ruhestand. Sie bedankte sich für seine geleistete Arbeit und blickte auf die verschiedenen Stationen seines Lebens zurück: „Du hast dich immer wieder aufgemacht, um Neues zu entdecken, um Menschen zu begeistern.“ Seinen Horizont habe er immer erweitert. Mit seinem Ruhestand tue sich jetzt ein neuer Horizont für ihn auf. Für diese vor ihm liegende Zeit wünschte ihm die leitende Theologin Mut. Sie und weitere Weggefährtinnen und Wegfährten sprachen Elsermann den Segen Gottes zu. 

Den Gottesdienst und auch den anschließenden Empfang, der im Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde um den Kindelsberg in Ferndorf stattfand, gestaltete musikalisch ein Musikteam mit Johannes Giesler (Klavier), Jonathan Hagemann (Bass), Florian Schnurr (Schlagzeug), Peter Sziburies (Gitarre), Gunter Dienst (Saxophon) und Christoph Heese (Gesang). Die Musiker hatten unter anderem die Lieder „Englishman in New York“ von Sting und „Solsbury Hill“ von Peter Gabriel vorbereitet und begeisterten damit nicht nur Elsermann, sondern auch die Zuhörenden. Mit persönlichen Grußworten verabschiedeten sich Gäste von Elsermann, die ihn auf verschiedenen Stationen seines Lebens begleitete hatten. 

 

Sarah Panthel

Verabschiedungsgottesdienst von Matthias Elsermann.
© Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein
Verabschiedungsgottesdienst von Matthias Elsermann.
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