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Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein muss Trägerschaft für elf Kitas abgeben
19.2.2025
Zustand und Zukunft des Systems der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung in Deutschland sind alarmierend. Schon seit Jahren machen Wissenschaft, Wohlfahrtsverbände, freie und kirchliche Träger von Kindertageseinrichtungen immer wieder auf die vielschichtigen Probleme aufmerksam. Im vergangenen Jahr sind beispielsweise im Rahmen der „Black Week – Wir sehen schwarz für unsere Kitas. NRW bleib sozial!“ Mitarbeitende von Kindertageseinrichtungen in die Öffentlichkeit getreten, um auf die schwierige Situation der Kitas aufmerksam zu machen. Auch Mitarbeitende der Evangelischen Kindertageseinrichtungen in Siegen-Wittgenstein (EKiKS) und Eltern von Kita-Kindern setzten sich für eine nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels sowie für eine auskömmliche Kita-Finanzierung ein.
In den vergangenen Jahren wies auch der Evangelische Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein als Träger von 56 Kindertageseinrichtungen immer wieder auf die prekäre Situation hin. „In unseren evangelischen Kitas wird hervorragende Arbeit geleistet, bisweilen unter schwierigen Bedingungen“, hebt Kerstin Grünert, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein, in einer Pressekonferenz am 19. Februar im Haus der Kirche in Siegen hervor. In den vergangenen Jahren wurde jedoch deutlich: Ein „Weiter so“ ist nicht möglich. „Die Aufforderung zur Auskömmlichkeit der Kita-Arbeit ist politisch ins Leere gelaufen“, bedauert Grünert. Oliver Berg, Verwaltungsleiter des Kirchenkreises, ergänzt: „Wir geben in unseren Kindertageseinrichtungen rund 3000 Kindern Raum, sich zu entwickeln. Wir tun dies subsidiär für den Staat. Dies ist aber unter den gegebenen Voraussetzungen so wie im bisherigen Umfang nicht mehr möglich.“
Personelle, organisatorisch-strukturelle und finanzielle Gründe haben dazu geführt, dass der Evangelische Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein nun die Trägerschaft für elf Kindertageseinrichtungen zum 31. Juli 2026 abgeben wird.
- Personelle Gründe: Der Fachkräftemangel und gleichzeitig die Personalvorgaben waren und sind kaum zu bewältigen. Besonders in kleineren Kitas führen personelle Engpässe häufig zum Notbetrieb. Ein Ausgleich durch andere Einrichtungen ist nicht mehr möglich. Gleichzeitig besteht der Anspruch, die Qualität und Verlässlichkeit der Betreuung zu gewährleisten.
- Organisatorische und strukturelle Gründe: Bei vielen Kita-Gebäuden, besonders beim Alt-Bestand, besteht ein erheblicher Investitionsbedarf. Eine umfängliche Refinanzierung durch das Land ist nicht vorgesehen. Auch der Zuschnitt der Kita und die Gruppenformen spielen für den Betrieb eine große Rolle.
- Finanzielle Gründe: Der Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein kann die Belastung durch den kirchlichen Trägeranteil (2025: 1,95 Millionen Euro) und den Verlusten aus dem Betrieb der Einrichtungen nicht mehr stemmen. Im Jahr 2024 lag allein das Defizit bei 2 Millionen Euro, für das Jahr 2025 steht eine Summe von rund 900.000 Euro im Haushaltsplan. Diese Summen sind im Wesentlichen durch hohe Tarifabschlüsse und die inflationären Kostensteigerungen der vergangenen Jahre bedingt. Sowohl der Trägeranteil als auch die Defizite müssen aus Kirchensteuereinnahmen finanziert werden. Diese Gelder werden für alle Arbeitsbereiche und Einrichtungen des Kirchenkreises benötigt.
Diese Gründe waren maßgebend für die Entscheidung, welche Kitas sich ab dem 1. August 2026 nicht mehr in der Trägerschaft des Kirchenkreises befinden werden. Nach einem intensiven Prozess fiel die schwere Entscheidung auf folgende elf Einrichtungen: Kita Eiserntalstraße (Eiserfeld), Kita Jasminweg (Geisweid), Kita Stormstraße (Geisweid), Kita Mühlbergsiedlung (Buschhütten), Kita Bürbach (Bürbach), Kita Altstadt (Siegen), Kita Piccolino (Oberholzklau), Kita Mittendrin (Wiederstein), Kita Meisenhaus (Rinsdorf), Kita Spatzennest (Wilnsdorf) und Kita Zwergenland (Girkhausen).
„Die Entscheidung, die wir treffen mussten, schmerzt uns besonders, gerade vor dem Hintergrund, dass die Bildungs- und Erziehungsarbeit in unseren Kitas einen wichtigen Bestandteil zur Entwicklung von Demokratieverständnis, Nächstenliebe, Toleranz und Mitmenschlichkeit liefert“, sagt Kerstin Grünert. Die leitende Theologin betont: „Es ist ein wesentlicher Bestandteil des evangelischen Profils, dass die Kinder in einer Umgebung betreut werden, die Offenheit, Toleranz und Angenommensein vermittelt. Aber wir können nicht mehr so weitermachen, wie wir es bisher – in den letzten beiden Jahren auch unter besonderer finanzieller Anstrengung – gemacht haben.“ Deshalb traf der Kreissynodalvorstand als leitendes Gremium des Kirchenkreises in der vergangenen Woche die Entscheidung, die Trägerschaft für elf Kitas abzugeben. Schnellstmöglich wurden daraufhin Termine anberaumt, um die Mitarbeitenden aller evangelischen Kindertageseinrichtungen in Siegen-Wittgenstein zu informieren. Auch die Eltern wurden zeitnah über die Trägerschaftsabgabe in Kenntnis gesetzt.
Oliver Berg erläutert die bevorstehenden Schritte: „Aktuell stehen wir im Austausch mit den Jugendämtern, um abzustimmen, wie und durch wen eine Betreuung ab dem 1. August 2026 erfolgen kann.“ Die Jugendämter haben hierbei den gesetzlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz zu gewährleisten. Sobald der Kirchenkreis verlässliche Informationen geben kann, wird er alle betroffenen Eltern unterrichten. Der Verwaltungsleiter betont: „Wir brauchen weiterhin alle unsere Mitarbeitenden und sie werden auch weiter bei uns beschäftigt sein. Die Betreuung der Kinder ist bei uns bis zum 31. Juli 2026 gewährleistet.“
Hintergrundinformationen
In der Trägerschaft des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein befinden sich insgesamt 56 evangelische Kindertageseinrichtungen, in denen rund 3000 Kinder unter und über drei Jahren bis zu ihrem Schuleintritt betreut werden. Das übernehmen rund 850 Beschäftigte in eigenen oder überlassenen Gebäuden.
Das Kita-Budget für den Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein liegt bei ca. 44 Millionen Euro. Der Trägeranteil des Evangelischen Kirchenkreises liegt bei rund 2 Millionen Euro. Diese Summe muss der Kirchenkreis aus eigenen Mitteln, aus Kirchensteuereinnahmen, für die Kita-Arbeit aufbringen. Zusätzlich muss er die Verluste der Budgets tragen, das heißt: Reicht das Budget nach dem Kinderbildungsgesetz NRW (KiBiz), das die Finanzierung der Kitas regelt, nicht aus um eine Kita zu betreiben, muss zusätzliches Geld des Trägers aufgewendet werden – ohne Möglichkeit einer Rückerstattung. Durch die Kirchensteuereinnahmen werden sämtliche Einrichtungen und Arbeitsfelder im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein ermöglicht. Diese Gelder sind neben der Kita-Arbeit zum Beispiel für die 33 Kirchengemeinden des Kirchenkreises, den Pfarrdienst, die Seelsorge, die Ehe-, Familien- und Lebensberatung, das Evangelische Gymnasium Siegen-Weidenau, die Jugendarbeit, die Verwaltung und Leitung, die Kirchenmusik, das Diakonische Werk, das Abenteuerdorf Wittgenstein und die Erwachsenenbildung bestimmt.
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