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In diesem Gottesdienst wurde musikalisch ordentlich aufgefahren, so wie es für einen Festakt angemessen ist. Und es gab allen Grund zum Feiern in der Evangelisch-reformierten Kirche in Netphen-Deuz: Pfarrer Christian Jünner wurde ordiniert und damit offiziell beauftragt zum öffentlichen Dienst an Wort und Sakrament sowie zur Seelsorge. Das Gotteshaus der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Dreieinigkeit war voll besetzt. Viele waren gekommen, um den wichtigen Schritt in der beruflichen Laufbahn des Pfarrers mitzuerleben. Die Bedeutung der Ordination für eine Pfarrperson hob auch Kerstin Grünert, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein hervor. Sie nahm Bezug zu dem Bibelvers, den Jünner für seine Ordination ausgewählt hatte: „Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein“ (Psalm 23,5). „Ich glaube, dieser Vers ist ganz gut für den Dienst eines Pfarrers“, stellte die leitende Theologin fest. „Es gibt auch Dürrezeiten, in denen man gibt und gibt und es kommt vielleicht nicht zurück, was man erwartet.“ Sie wünschte Jünner, dass er gesalbt sei und dass er sich immer an diesen Tag erinnere.

Grünert ordinierte Jünner gemeinsam mit den Assistenten Oliver Günther, Superintendent im Evangelischen Kirchenkreis Iserlohn und Pfarrer Dr. Andreas Scheuermann. Beide sind Weggefährten Jünners, ebenso wie die Personen, die ein Votum für diesen sprachen und ihm stärkende Bibelverse mit auf den Weg gaben.

Als frisch ordinierter Pfarrer sprach Christian Jünner in seiner Predigt über die Bibelstelle aus Lukas 7, 36-50, in der von einer Sünderin, vermutlich einer Prostituierten, berichtet wird, die vor Jesus niederkniet und so sehr weint, dass seine Füße von ihren Tränen nass werden. Mit ihren Haaren trocknet sie seine Füße, küsst diese und gießt Öl darüber. „Sie verstößt gegen alle Richtlinien und Regeln dieser Zeit“, erklärte Jünner. Aber ihr sei egal gewesen, was die Menschen denken. „Entscheidend ist für sie, bei Jesus zu sein.“ Diese Frau sei voller Leidenschaft und Hingabe gewesen und habe in Jesus ihren Retter entdeckt. Gott habe ihr damit das Wertvollste geschenkt und Jesus vergibt ihr ihre Sünden. Jünner lud ein, diese Geschichte mit Fragen für das eigene Leben zu betrachten, beispielsweise, wovon das Leben bestimmt werde oder was der Grund sein könne für Halbherzigkeit im Glauben. 

Mit dem Lied „All My Oil“, das im Anschluss an die Predigt von Sarah Bosch gesungen wurde, wurde die Geschichte noch einmal aufgegriffen. An der musikalischen, besonders vielfältigen Gestaltung des Gottesdienstes wirkten unter anderem auch mit: der Posaunenchor des CVJM Deuz mit Unterstützung des Posaunenchors Beienbach-Nenkersdorf unter der Leitung von Armin Hoffmann, Sandra Lichte-Schneider an der Orgel, der Martini Chor Netphen sowie Konfirmandinnen und Konfirmanden, die das Lied „My Lighthouse“ als Überraschung vortrugen. 

Pfarrer Thomas Weiß und Pfarrer Bernd Münker führten als Ortspfarrer der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Dreieinigkeit durch den Gottesdienst, an dessen Anschluss ein Empfang im angrenzenden Gemeindehaus stattfand. 

Sarah Panthel