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KSV-Klausur in Attendorn
Kleiner werdende Kirche gestalten
17.11.2022
In Ruhe und mit Tiefgang über grundsätzliche Entwicklungen im kirchlichen Leben sprechen – dafür bot jetzt die Klausurtagung des Kreissynodalvorstandes (KSV) im sauerländischen Attendorn Gelegenheit. Der KSV ist das von der Synode gewählte zehnköpfige Leitungsgremium des Evangelischen Kirchenkreises Siegen, das in monatlichen Sitzungen über aktuelle Themen der kreiskirchlichen Arbeit berät und entscheidet. Auf der Klausurtagung in der Akademie Biggesee tauschten sich die Mitglieder, darunter Pfarrerinnen und Pfarrer, aber auch ehrenamtliche Presbyterinnen und Presbyter aus den Kirchengemeinden, unter anderem über die zukünftige Organisation einer schrumpfenden Kirche, Interprofessionelle Pastoralteams und das Diakonische Werk aus.
Kirche mit weniger Ressourcen gestalten
Den Anstoß für die Diskussion der KSV-Mitglieder bot ein Vortrag der Kieler Theologieprofessorin Uta Pohl-Patalong mit dem Titel „Mit weniger Ressourcen Kirche lebendig und attraktiv gestalten?“ Die KSV-Mitglieder auf ihrer Tagung über Chancen und Grenzen der Vision, die Pohl-Patalong jüngst auf einer Pfarrkonferenz des Kirchenkreises Siegen vorgestellt hatte und die auf eine starke Spezialisierung von einzelnen Kirchengemeinden abzielt. Ein weiteres Thema auf der Klausurtagung war die zukünftige Arbeitsteilung in Kirchengemeinden in Zeiten des zunehmenden Pfarrermangels. Eine mögliche Abhilfe können hier Interprofessionelle Pastoralteams bieten, in denen Pfarrpersonen eng mit Gemeindepädagoginnen und -pädagogen, Kirchenmusikerinnen und -musikern sowie Gemeindemanagerinnen und -managern zusammenarbeiten.
Es war die letzte KSV-Klausur in dieser Konstellation: Denn zum 1. Januar 2023 vereinigt sich der Kirchenkreis Siegen mit dem Nachbarkirchenkreis Wittgenstein zum Evangelischen Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein. Bis zur Wahl eines neuen Kreissynodalvorstandes wird ein Bevollmächtigtenausschuss die Geschäfte des Kirchenkreises leiten. Zwei der aktuellen Siegener KSV-Mitglieder werden diesem Gremium aus Altersgründen nicht mehr angehören und wurden in Attendorn verabschiedet: Doris Thieme, Presbyterin aus Olpe und Synodalassessor Rolf Fersterra, Pfarrer der Evangelisch-Reformierten Emmaus-Kirchengemeinde Siegen in Niederschelden. Neben der offiziellen Tagesordnung blieb in Attendorn auch genug Zeit für Begegnungen und Gespräche bei einem Spaziergang an der Bigge und einem gemeinsamen Essen.