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Wo das Orgelnachspiel mit „Yesterday“ endete

13.8.2023

Ganz verschiedene musikalische Impulse gab es von unterschiedlichen Akteuren im Partnerschafts-Gottesdienst am Sonntagmorgen in der Stadtkirche, den Laasphes Pfarrer Steffen Post (Zweiter von links) und Reverend Andrew Lythall aus Tamworth (rechts) hielten.
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Ganz verschiedene musikalische Impulse gab es von unterschiedlichen Akteuren im Partnerschafts-Gottesdienst am Sonntagmorgen in der Stadtkirche, den Laasphes Pfarrer Steffen Post (Zweiter von links) und Reverend Andrew Lythall aus Tamworth (rechts) hielten.

„Blessed is the nation whose God is the Lord, the people he chose for his inheritance“, der aktuelle Wochenspruch - Vers 12 aus Psalm 33 - war am Sonntagmorgen beim Gottesdienst in der Stadtkirche Bad Laasphe auch auf Englisch zu hören, denn nach weltlicher Rechnung saßen hier mal mindestens Angehörige zweier irdischer Nationen beisammen. Der Festgottesdienst gehörte nämlich zum offiziellen viertägigen Besuchs-Programm der gut 25-köpfigen britischen Gäste-Delegation aus der Laaspher Partnerstadt Tamworth. Rund 120 Menschen besuchten den Gottesdienst, darunter neben Laasphes Bürgermeister Dirk Terlinden und seiner Stellvertreterin Margot Leukel auch Daniel Maycock als stellvertretender Bürgermeister von Tamworth sowie viele Männer und Frauen der ersten Stunde in der Städtepartnerschaft, die mittlerweile seit 43 Jahren besteht. Und der Gottesdienst selbst verströmte in jeder Sekunde den Atem eines partnerschaftlichen Miteinanders.

Der Kirchenchor von St. Editha in Tamworth gestaltete am Sonntagmorgen in der Laaspher Stadtkirche den festlichen Partnerschafts-Gottesdienst mit.
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Der Kirchenchor von St. Editha in Tamworth gestaltete am Sonntagmorgen in der Laaspher Stadtkirche den festlichen Partnerschafts-Gottesdienst mit.

Beim gemeinsamen, zweisprachigen Lesen des Psalms und beim gemeinsamen, zweisprachigen Glaubensbekenntnis wirkte das sehr ungelenk, ungewohnt und fremd, beim Singen der Gottesdienst-Lieder und beim abschließenden Vaterunser, jeweils gleichzeitig auf Deutsch und Englisch, funktionierte es hingegen perfekt und vermittelte eine wunderbare Harmonie. Außerdem hatten die Briten den Deutschen für diesen besonderen Tag noch eine weitere, ungekannte Harmonie mitgebracht, denn während die Laaspher Kirchengemeinde gar keinen eigenen Kirchenchor hat, gehörte zur Tamworth-Delegation der St. Editha's Church Choir. Mit zwei Liedern, begleitet von Harald Schmidt an der Orgel, verliehen die Sängerinnen und Sänger dem Gottesdienst eine zusätzliche besondere Note. Dirigiert wurde der Chor von Gemeindepfarrer Reverend Andrew Lythall.

Die Predigt beim Partnerschafts-Gottesdienst in der Laaspher Stadtkirche hielt Reverend Andrew Lythall aus Tamworth.
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Die Predigt beim Partnerschafts-Gottesdienst in der Laaspher Stadtkirche hielt Reverend Andrew Lythall aus Tamworth.

Während Laasphes Gemeindepfarrer Steffen Post für die Liturgie im Gottesdienst zuständig war, hielt Andrew Lythall an diesem Morgen bei seinem allerersten Besuch überhaupt in Deutschland die Predigt. Auf Englisch, aber im Gottesdienst-Faltblatt steckte eine deutsche Übersetzung. In seinem Nachdenken über den guten Hirten und das Zusammengehörigkeits-Gefühl in der einen weltweiten christlichen Familie, sprach Andrew Lythall über einen ganz irdischen Punkt: „Während wir hier zusammenkommen, Vertreter zweier alter und edler Nationen, haben wir so viel, worauf wir stolz und wofür wir dankbar sein können, dankbar und stolz nicht zuletzt für die Partnerschaft, die wir haben. Ich genieße sie und hoffe, dass sie in den kommenden Jahren immer stärker wird.“ Dass dieses gute Miteinander der Gegenwart nicht selbstverständlich ist, machte ein anderer Bestandteil des Gottesdienstes klar. Miteinander wurde das Versöhnungs-Wechselgebet von Coventry gesprochen. Entstanden nachdem bei einem deutschen Bombenangriff 1940 die Kathedrale von Coventry zerstört wurde und 568 Menschen in der Stadt starben, die Luftlinie keine 30 Kilometer von Tamworth entfernt liegt.

Im Orgelnachspiel nahm Friedhelm Nicklaus die Zuhörenden in der Laaspher Stadtkirche auf einem improvisierten Weg von dem Choral „Sollt‘ ich meinem Gott nicht singen“ mit zu „Yesterday“ von den Beatles.
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Im Orgelnachspiel nahm Friedhelm Nicklaus die Zuhörenden in der Laaspher Stadtkirche auf einem improvisierten Weg von dem Choral „Sollt‘ ich meinem Gott nicht singen“ mit zu „Yesterday“ von den Beatles.

Die gemeinsame Geschichte der Briten und der Deutschen hat eben ganz unterschiedliche Berührungspunkte. Zu einem besonderen Schlusspunkt führte dann das Orgelnachspiel von Friedhelm Nicklaus, der zuvor auch den Gemeindeglieder-Gesang auf der Orgel begleitet hatte. Der 86-Jährige, der seit 60 Jahren in der Laaspher Kirchengemeinde Musik macht, startete mit dem Choral „Sollt‘ ich meinem Gott nicht singen“, um dann auf dem einen und anderen improvisierten Umweg am Ende bei „Yesterday“ von den Beatles zu landen, die kurz vor ihrer Weltkarriere für einige Monate ihre Heimatstadt Liverpool mit der Hansestadt Hamburg getauscht hatten. Der Beifall der englischen und der übrigen Gäste war dem Organisten sicher. Im Anschluss an den Gottesdienst fand im benachbarten Gemeindehaus noch ein gemütliches Beisammensein statt, bevor man sich auf den Heimweg machte: Die Wittgensteiner blieben hier, die Briten flogen zurück nach England.

  • Partnerschafts-Gottesdienst Bad Laasphe - Tamworth 2023

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