News-Archiv

„Ohne Vertrauen bewegt sich nichts, an der Börse nicht, in der Politik und der Wirtschaft nicht, in der Schule nicht, unter Nachbarn, in Familien nicht. Vertrauen ist das Grundnahrungsmittel menschlichen Zusammenlebens. Wenn das nicht oder zu wenig da ist, hungern wir. Zerstörtes Vertrauen bringt vieles zum Erliegen. Von daher ist es nur klug, wenn wir uns auf das besinnen, was Grund und Boden unserer Gemeinden und unseres persönlichen Lebens ist, das ist das Vertrauen: das in uns selbst, das in die Menschen neben uns und das auf Gott, den Schöpfer und Versöhner.“ Gleich im Eröffnungs-Gottesdienst des Ökumenischen Kirchentags im Oberen Ferndorftal formulierte der Hilchenbacher Pfarrer Herbert Scheckel klare Worte bei der Veranstaltung, die am Samstag vom Vormittag bis zum späteren Nachmittag beim Stift Keppel stattfand.

Evangelische Kirchengemeinde Hilchenbach, Katholische Pfarrgemeinde St. Augustinus Keppel und Evangelische Kirchengemeinde Müsen hatten gemeinsam den Ökumenischen Kirchentag organisiert. Die konfessionelle Bandbreite war indes noch größer: Auch Alexander Epp, Pastor der Freien evangelischen Gemeinde Hilchenbach und der Evangelischen Gemeinschaft Lützel, war in den Gottesdienst eingebunden, in dem der griechisch-orthodoxe Christ Kyrillos Kaioglidis als Hilchenbacher Bürgermeister ein Grußwort sprach. Krankheitsbedingt fehlte zwar der katholische Pfarrer Friedhelm Rüsche, aber der Pfarrgemeinderats-Vorsitzende Stephan Kreuz übernahm genauso im Gottesdienst Aufgaben wie auch der evangelische Müsener Pfarrer Andreas Weiß. Außerdem gehörte reichlich Musik dazu: einerseits vom Posaunenchor Dahlbruch unter Leitung von André Neef, andererseits von einem Klangkörper kombiniert aus dem Hilchenbacher Kirchenchor, dem Chor der Katholischen Gemeinde St. Augustinus und dem Chor „Carpe Sonum“, die miteinander von Jens Schreiber dirigiert wurden. Rund 200 Menschen waren es, die sich bei strahlendem Sonnenschein zum Freiluft-Gottesdienst auf den Schulhof von Stift Keppel hatten einladen lassen.

Musik vom Hilchenbacher CVJM wartete dann im weiteren Verlauf des Tages auf die Gäste: mal von seiner Trommelgruppe, mal von seinem Posaunenchor unter Leitung von Thomas Kiess. Außerdem gab es reichlich zu essen und zu trinken, von Würstchen über zahllose Kuchen bis hin zu Waffeln reichte das kulinarische Angebot.

Wissenshunger konnte man an zahlreichen Ständen stillen, die einzelnen Gemeinden stellten sich hier vor, man konnte erfahren, wie und wofür die sprichwörtliche Monstranz genutzt wird, man konnte mal am Weihrauch riechen, Spaß haben beim Programm für Kinder und Jugendliche und sich Gedanken über den Glauben machen. Dieser war auch Thema einer Podiumsdiskussion. Ehren- und Hauptamtliche erläuterten, wieso sie sich für Kirche engagieren. Unterschiedliche Motivationen wurden genannt, aber die allerbeste Antwort auf alle Fragen nach dem Glauben war wohl sowieso das fröhliche und vertrauensvolle Miteinander beim Ökumenischen Kirchentag selbst. So bestätigte der Tag die Plakate, mit denen die Organisatoren eingeladen hatten und auf denen in großen Buchstaben und mit Ausrufezeichen stand: Glauben ist schön!