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Hochmotiviert fürs Ehrenamt: Schulung für die Arbeit im Kinder- und Jugendbereich

23.10.2023

Im Kurs "Know how" lernen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Grundlagen für eine gute Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
© Kirchenkreis
Im Kurs "Know how" lernen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Grundlagen für eine gute Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

„Wer erklärt diese Übung?“, fragt Jugendreferentin Franziska Schneider. Marcels Finger schießt in die Höhe. Der 14-Jährige erklärt den anderen Mitgliedern der Gruppe, was sie an dieser Station zu bewältigen haben: Sie müssen sich die Augen verbinden, in einer Reihe aufstellen und an den Schultern festhalten. Nur die letzte Person kann sehen und führt die anderen über die Wiese – ohne zu sprechen, nur mit Berührungen an der Schulter. Franziska Schneider erklärt: „Wir wollen nicht eingreifen. Außer bei Gefahr, da greifen wir immer ein.“ Vertrauen und Teamarbeit sind maßgeblich. Wie fühlt sich die Situation an? Für die Teilnehmenden? Für den Spielleiter? Was hätte besser laufen können? Im Anschluss an die Aufgabe wird das gemeinsam reflektiert.

Gemeinsam die Aufgabe meistern und darüber sprechen, was gut und was weniger gut funktioniert hat.
© Kirchenkreis
Gemeinsam die Aufgabe meistern und darüber sprechen, was gut und was weniger gut funktioniert hat.

Hochmotiviert meistern die Jugendlichen eine Station nach der anderen, die im Außengelände des Abenteuerdorfs Wittgenstein in Bad Berleburg-Wemlighausen vorbereitet wurden. Das Ziel: Sie wollen sich zu besseren Mitarbeitenden für die ehrenamtliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen schulen lassen. Das Referat für Jugend und Gemeindepädagogik des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein hatte dazu eingeladen und rund 60 Jugendliche und junge Erwachsene aus dem gesamten Gebiet des Kirchenkreises folgten der Einladung. „Wir wurden überrannt“, sagt Franziska Schneider mit Blick auf die hohe Zahl der Anmeldungen.  

Anna aus der Kirchengemeinde Olpe ist durch ihre Jugendreferentin auf die Schulung aufmerksam geworden. Die 14-Jährige nimmt daran teil, „um mehr Erfahrung zu bekommen“. Sie hat bereits an verschiedenen Projekten in ihrer Kirchengemeinde mitgewirkt, ebenso wie Marcel (14). Er nimmt aus den Übungen mit: „Es gibt verschiedene Lösungen für verschiedene Herausforderungen.“ Auf die stößt auch Mia (14) aus Niederdresselndorf bei ihrer ehrenamtlichen Mitarbeit im Kinderkreis oder Kindergottesdienst, besonders wenn es um große Gruppen von bis zu 30 Kindern geht. „Was mache ich, wenn sie sich streiten? Wie schaffe ich, dass alle zuhören?“ Auf diese Fragen bekommt sie Antworten.  „Dass ich lerne, was ich bei der Mitarbeit besser machen kann, wenn jemand nicht so viel Bock hat“, erhofft sich der 15-jährige Tim aus der Kirchengemeinde Klafeld von der Woche. Und: „Ich hatte gehofft, dass wir auch viel Freizeit haben, das ist so ein vielseitiger und schöner Spot“, sagt er in Bezug auf das Abenteuerdorf, das viele Möglichkeiten bietet.

Im Team überlegen die Jugendlichen, wie sie Herausforderungen meistern können.
© Kirchenkreis
Im Team überlegen die Jugendlichen, wie sie Herausforderungen meistern können.

Neben Spiel, Spaß und guter Gemeinschaft stehen aber auch ernstere Themen auf dem Programm. In theoretischen Einheiten geht es beispielsweise um Rechtsfragen.

Die rund 60 Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind aufgeteilt in zwei Kurse. Der Grundkurs „Know how“ wird geleitet von Franziska Schneider, die von den Ehrenamtlichen Veronika Weyandt, Dennis Grebe und Johanna Benfer unterstützt wird. Darauf aufbauendes Wissen vermitteln Jugendreferentin Lisa Lendzian und Volker Peterek im Aufbaukurs „Know more“. Der Leiter des Referats für Jugend und Gemeindepädagogik sagt, dass vielen Jugendlichen der Grundkurs in der Vergangenheit so gut gefallen habe, dass sie sich in den nächsten Jahren erneut angemeldet hätten. Ein Aufbaukurs wurde organisiert, bei dem jedes Jahr ein anderes Thema geboten wird. In diesem Jahr stehen Spielepädagogik, Abenteuerspiele, Anleiten und Sport im Mittelpunkt. Dafür wurde die Turnhalle in Wemlighausen angemietet. Hier geraten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ganz schön ins Schwitzen. Neben Muskelkater, reichlich Erfahrungen, mehr Wissen und neuen Kontakten nehmen die Teilnehmenden ein Zertifikat mit nach Hause, mit diesem können sie die Jugendleitercard (kurz Juleica) beantragen. Dieser amtliche Ausweis kann ehrenamtlichen Mitarbeitenden in der Kinder- und Jugendarbeit ausgestellt werden. Sarah Panthel

Rund 60 Jugendliche und junge Erwachsene haben es geschafft und halten das Zertifikat in der Hand.
© Niklas Sauer
Rund 60 Jugendliche und junge Erwachsene haben es geschafft und halten das Zertifikat in der Hand.

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