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Die Weihnachtsgeschichte unter die Lupe genommen
19.12.2023
Die Weihnachtsgeschichte, wie sie in der Bibel in Lukas 2,1-20 steht, ist den meisten Pfarrerinnen und Pfarrern mehr als bekannt. Aber auch Texte, die bereits verinnerlicht wurden, können neu entdeckt werden, Überraschungen bereithalten und zum Diskutieren anregen. Diese Erfahrung machten jetzt rund 30 Pfarrerinnen und Pfarrer aus dem Evangelischen Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein auf ihrer letzten Pfarrkonferenz in diesem Jahr. Die Kirchengemeinde Dreieinigkeit hatte dafür in ihr Gemeindehaus in Netphen-Deuz eingeladen. Vorbereitend auf Weihnachten stand die Geschichte von Lukas zur Geburt Jesu im Fokus. „Eigentlich müsste ich hören, was Sie sagen über den Text“, begann Thomas Naumann, Professor der Evangelischen Theologie an der Universität Siegen, seinen Vortrag. Er nahm die Theologinnen und Theologen mit hinein in seine Gedanken zu der Erzählung, die mit den bekannten Worten „Es begab sich aber zu der Zeit…“ beginnt. Professor Dr. Thomas Naumann betrachtete den Text im Gesamten, ging aber auch auf einzelne Verse und Begriffe ein. Er erklärte beispielsweise, dass die Überschrift des Textes „Die Geburt Jesu“ laute, das zentrale Thema aber ein anderes sei: „Euch ist heute ein Retter geboren.“ Gott komme in die Niedrigkeit der Welt „und er wird unseresgleichen“, führte der Referent weiter aus.
Ein bisschen Kitsch und dennoch ernstzunehmen
Besonders eine Szene betrachtete er genauer: die Engelerscheinung bei den Hirten. Nicht selten wird, auch gerne in Krippenspielen, dieser Moment als besonders glorreich dargestellt. Der Himmel bricht auf und eine Schar von Engeln erscheint. Aber: Es sei erst einmal ein Engel gewesen, der auf der Erde stand und den Hirten die Geburt Christi verkündete, rief Professor Dr. Thomas Naumann in Erinnerung. Dann erst seien mehr Engel hinzugekommen. Sie lobten und priesen Gott. „Der Kitsch ist immer nicht weit bei dieser Geschichte“, aber sie sei sehr ernst zu nehmen, lautete ein Fazit des Referenten. In einer anschließenden Diskussionsrunde konnten sich die Pfarrerinnen und Pfarrer über das Gesagte austauschen.
Diese Möglichkeit des Austauschs wird mit den kreiskirchlichen Pfarrkonferenzen einmal im Monat geboten. Pfarrerinnen und Pfarrer können ins Gespräch kommen und sich fort- und weiterbilden. Dazu werden Referentinnen und Referenten zu unterschiedlichen Themen eingeladen, die beispielsweise theologische oder ganz praktische Fragen zum kirchlichen Dienst beinhalten. Die Treffen finden immer an unterschiedlichen Orten im Kirchenkreis statt.
Sarah Panthel