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Ausbildung im Kreiskirchenamt - Gemeinsam Lösungen finden
11.1.2024
Welche Aufgaben hat die Personalabteilung? Wie erstellt man einen Haushaltsplan? Wie funktioniert das Meldewesen in der Kirche? Antworten auf diese Fragen bekommen drei junge Frauen, die ihre Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte im Kreiskirchenamt in Siegen absolvieren. Annabell Oster (17), Karoline Joenke (18) und Eva Müller (27) haben sich dafür entschieden, hier ihren Beruf zu erlernen. Drei Jahre lang bekommen sie Wissen zu den verschiedenen Geschäftsbereichen des Kreiskirchenamtes vermittelt und werden, so der offizielle Titel, „Verwaltungsfachangestellte der Fachrichtung Kirchenverwaltung der evangelischen Kirche“.
Eva Müller war während ihres Studiums der Medienwissenschaften auf die Stellenausschreibung als Verwaltungsfachangestellte im Kreiskirchenamt aufmerksam geworden. Dass sie hier eine Ausbildung absolvieren könnte, habe sie vorher nicht im Blick gehabt, sagt die 27-Jährige. Ihre Entscheidung dafür hat sie aus Überzeugung getroffen: „Ich war schon immer der Kirche verbunden.“ Annabell Oster wusste, dass sie kein Abitur machen will, sie wurde ebenfalls auf eine Stellenausschreibung des Kreiskirchenamtes aufmerksam und bewarb sich. Sie kann ihre Ausbildung mit dem Glauben verbinden, das spielte bei ihrer Entscheidung für diesen Berufsweg eine große Rolle. Für Karoline Joenke war bereits nach der Schule klar, welche Richtung sie einschlagen wird: „Ich habe mich von Anfang an für Verwaltung interessiert.“ Ein zweiwöchiges Praktikum vor der Ausbildung habe dieses Interesse bestärkt. „Man muss Spaß am Thema Verwaltung haben,“ sagt sie. Die angehenden Verwaltungsfachangestellten lernen alle Abteilungen des Kreiskirchenamtes kennen. „Jede Abteilung ist anders, man kann sie nicht vergleichen“, berichtet Annabell Oster von den Erfahrungen, die sie bislang gemacht hat. Sie beeindruckt: „Es gibt keine Abteilung, die nur für sich arbeiten kann. Sie sind alle miteinander verbunden und helfen sich.“ Die 17-Jährige hat ihre Ausbildung im Sommer 2022 begonnen. Sie schätzt besonders, dass sie Menschen unterstützen kann: „Man muss Lösungen finden.“ Die drei Frauen sind sich einig: Dafür müsse man Geduld aufbringen und „immer auf dem Laufenden sein“.
Die drei Frauen absolvieren eine Ausbildung, die breit aufgestellt ist. Sie lernen, staatliche und kirchliche Rechtsvorschriften anzuwenden. Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt auf kommunaler als auch auf kirchlicher Verwaltung. Letzteres umfasst Themen wie das Personal-, Grundstücks- oder Finanzwesen der Kirche. Auch in der Berufsschule, die sich in Wuppertal befindet, spiegelt sich die Vielseitigkeit im Stundenplan wider. Damit die Auszubildenden auch über den Tellerrand hinausschauen, ist ein Praktikum in einer Kommune Pflicht.
Markus Utsch ist Ausbilder und Ansprechpartner der Auszubildenden im Kreiskirchenamt. Er selbst hat hier seine Ausbildung abgeschlossen und kennt alle Bereiche und Aufgaben aus eigener Erfahrung. Den Schwerpunkt Kirche sieht er als Gewinn. Auch Verwaltungsleiter Oliver Berg sagt: „Der Glaube spielt eine Rolle.“ Das sei im beruflichen Alltag zu spüren, beispielsweise bei der Hausgemeinschaft. Der Verwaltungsleiter hebt hervor, wie wichtig Ausbildung und Auszubildende sind: „Wir brauchen Nachwuchs.“ Heute wisse man besser denn je, wie wichtig es sei, Menschen auszubilden und ihnen die Bandbreite zu zeigen, die die Verwaltung bietet. Sie übernimmt wichtige Aufgaben, um den Kirchenkreis und dessen Kirchengemeinden zu unterstützen und den Rücken freizuhalten für die vielfältigen und zahlreichen Angebote, die Kirche den Menschen und der Gesellschaft bietet. „Wir sind das Backoffice“, fasst Oliver Berg zusammen.
Sarah Panthel