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Lea Klaas in feierlichem Gottesdienst ordiniert
17.4.2024
Jetzt hat sie den kirchlichen Auftrag der öffentlichen Wortverkündung und der Sakramentverwaltung: Pfarrerin Lea Klaas wurde in einem feierlichen Gottesdienst in der gut besuchten Evangelischen Kirche in Kaan-Marienborn ordiniert. Die 30-Jährige ist seit 2023 Pfarrerin im Probedienst in der Evangelischen Kirchengemeinde Kaan-Marienborn und war zuvor Vikarin in der ehemaligen Evangelischen Kirchengemeinde Ferndorf, jetzt Kirchengemeinde um den Kindelsberg. Theologie studierte sie in Marburg. Besonders am Herzen liegen ihr Kinder, junge Familien und auch ihre Konfirmandinnen und Konfirmanden. Ihre Arbeit teilt sich auf: mit 75 Prozent ist sie in der Kirchengemeinde Kaan-Marienborn angestellt und mit 25 Prozent für das Siegener Stadtgebiet tätig. Sie gestaltet unter anderem besondere Gottesdienste, wie sie im Jugendzentrum Wolke 8 der Lukas-Kirchengemeinde Siegen stattfinden. Lea Klaas lebt in Neunkirchen, ist verheiratet und Mutter einer Tochter.
„Heute ist eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Pfarrerin“, betonte Peter-Thomas Stuberg, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein. Die Ordination sei ein wichtiges Datum, „es ist ein Dokument der Berufung, die Gott ausgesprochen hat“. Als Pastorin, also als Hirtin, habe sie Menschen besonders im Blick, begleite sie und sei für sie da. Aber sie sei nicht für sie verantwortlich, führte der leitende Theologe weiter aus. Am Ende gebe es nur einen Hirten: Jesus Christus. „Ihre Aufgabe: Seine Stimme zu Gehör zu bringen.“ Peter-Thomas Stuberg und seine Assistentinnen Pfarrerin Roswitha Scheckel (Kirchengemeinde um den Kindelsberg) und Pfarrerin Annegret Mayr (Lukas-Kirchengemeinde Siegen) sowie das Presbyterium sprachen ihr dafür Gottes Segen zu. Und auch wenn der Beruf – ein schöner und sinnvoller – manchmal anstrengend und kräftezerrend sei, Gott sehe auch das, hob der Superintendent hervor.
Gesehen zu werden, vor allem von Gott – darum ging es in der Predigt von Lea Klaas. „Gesehen werden wollen. Das ist etwas, das man oft kleinen Kindern nachsagt.“ Aber dieser Wunsch höre nicht auf, wenn Menschen älter werden. Wahrgenommen werden zu wollen, das sei menschlich. Und: „Es ist ein Wunsch, der nicht neu ist“, auch in der Bibel werde er beschrieben. Lea Klaas bezog sich auf den Bibeltext im 16. Kapitel des 1. Buch Mose. Die Magd Hagar soll für ihre Herrin Sarai ein Kind bekommen. Sie gab ihrem Mann Abram Hagar zur Frau. Sie wurde schwanger. Sarai demütigte Hagar, die das nicht mehr aushielt und floh. Sie traf auf einen Engel Gottes und bekam von ihm eine Verheißung und ihr wurde gezeigt, dass Gott ihre Not sieht.
„Gesehen werden, einfach für das, was man ist. Ich glaube, das ist ein Wunsch von sehr vielen Menschen. Auch von Hagar“, fasste Lea Klaas zusammen. Und auch wenn Hagar nur eine Magd gewesen sei, ein Mittel zum Zweck, von Gott sei sie gesehen und wertgeschätzt worden. Es sei unsere Aufgabe, unsere Mitmenschen zu sehen, sagte Lea Klaas. „Andere sehen, das kostet nichts und doch tut es gut, Worte zu hören, die zeigen, dass man gesehen wird.“ Aber auch dann, wenn man wie Hagar das Gefühl habe, nicht gesehen zu werden, könne man sicher sein: „Gott sieht auch dich.“ Bekräftigt wurde das Gesagte im Gottesdienst mit Gesang, Musik und Liedern wie „Da wohnt ein Sehnen tief in uns“. Für die musikalische Begleitung sorgten Stephan Kahm an der Orgel und der Bach-Chor Siegen unter der Leitung von Peter Scholl.