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Kerstin Grünert wird neue Superintendentin des Kirchenkreises

23.6.2024

Für das Amt des Superintendenten bzw. der Superintendentin standen Pfarrer Volker Schubert (l.) und Pfarrerin Kerstin Grünert zu Wahl. Die Erndtebrückerin gewann mit 92 Stimmen im dritten Wahlgang. Der amtierende Superintendent Peter-Thomas Stuberg leitete die Wahlsynode und gab die Ergebnisse bekannt. Er gratulierte seiner Nachfolgerin.
© Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein
Für das Amt des Superintendenten bzw. der Superintendentin standen Pfarrer Volker Schubert (l.) und Pfarrerin Kerstin Grünert zu Wahl. Die Erndtebrückerin gewann mit 92 Stimmen im dritten Wahlgang. Der amtierende Superintendent Peter-Thomas Stuberg leitete die Wahlsynode und gab die Ergebnisse bekannt. Er gratulierte seiner Nachfolgerin.

Kerstin Grünert wird die neue Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein. Die Synode wählte sie am Freitag, 21. Juni, im dritten Wahlgang zur neuen leitenden Theologin des Kirchenkreises und damit auch zur Vorsitzenden des Kreissynodalvorstandes. Sie wird die Nachfolgerin des amtierenden Superintendenten Peter-Thomas Stuberg, der am 31. August in den Ruhestand tritt. Er leitete die Wahlsynode, gab das Ergebnis bekannt und gratulierte seiner Nachfolgerin. Gewählt wurde die Erndtebrücker Pfarrerin mit 92 von 118 gültigen Stimmen.

Ihr Mitbewerber Pfarrer Volker Schubert hatte im ersten Wahlgang 47 Stimmen erhalten. Auf Kerstin Grünert kamen 66 Stimmen, neun Synodale enthielten sich. Auch im zweiten Wahlgang kam keiner der beiden Kandidierenden auf die notwendigen 76 Stimmen – die qualifizierte Mehrheit –, um die Wahl zu gewinnen. Die 46-Jährige erhielt 73 Stimmen, Volker Schubert 43, bei sechs Enthaltungen. Volker Schubert zog daraufhin seine Kandidatur zurück. Der amtierende Superintendent sprach ihm dafür, auch im Namen der Synode, seinen tiefen Respekt aus. Im dritten Wahlgang konnten die Synodalen somit für Kerstin Grünert als alleinige Kandidatin stimmen oder sich enthalten. 92 Synodale gaben ihre Stimme der Pfarrerin aus Wittgenstein. Die Kreissynode des Kirchenkreises hat 151 stimmberechtigte Mitglieder, 124 waren anwesend.

Die neue Superintendentin 

Vor der Wahl stellte Pfarrerin Kerstin Grünert den Synodalen vor, wie sie Kirche sieht, deren Zukunft und wie sie in ihren Augen gestaltet werden könnte. „Wir stehen am Anfang eines Prozesses, der die Kirche sehr verändern wird. Und dieser Prozess wird ein sehr herausfordernder“, sagte Kerstin Grünert deutlich. „Es geht darum, wahrzunehmen, hinzuhören, auszuhalten, anzupacken, loszulassen, zu gestalten. Es geht um die Zukunft der Kirche hier in unserem Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein.“ Es werde Veränderungen geben und geben müssen. Die Kirche stecke in der Krise, aber „wir sind Kirche, um von Jesus Christus zu zeugen. Um die Botschaft der Liebe Gottes, das Evangelium in die Welt zu bringen“. Das sei immer schon abhängig von den Umständen in der Welt gewesen. „Wir müssen kirchlich auf neue Wege kommen.“ Das benötige Mut und Kraft, betonte die Pfarrerin. Sie glaube an die Zukunft der Kirche: „Ich möchte mich gemeinsam mit euch auf den Weg machen.“ Abschließend sagte sie: „Ich fühle mich, uns alle, da mit hineingenommen in die Zusage Gottes, dass er uns Zukunft und Hoffnung gibt. Ich vertraue fest darauf, dass er mit uns auf diesem Weg ist.“

Die gebürtige Hilchenbacherin ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Erndtebrück, wo sie seit 2016 Gemeindepfarrerin ist. Seit dem vergangenen Jahr ist sie zudem Synodalassessorin des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein und nahm und nimmt in diesem Amt stellvertretende Aufgaben für den Superintendenten wahr. Das Amt der Superintendentin wird Kerstin Grünert nach einer offiziellen Einführung übernehmen. Der genaue Dienstantritt steht derzeit noch nicht fest. Kerstin Grünert wird einen Kirchenkreis leiten, zu dem 33 Kirchengemeinden mit rund 130.000 evangelischen Christinnen und Christen gehören.  

In ihrem Vortrag auf der Synode sprach Kerstin Grünert davon, dass es Mut und Kraft benötige, um neue Wege zu gehen.
© Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein
In ihrem Vortrag auf der Synode sprach Kerstin Grünert davon, dass es Mut und Kraft benötige, um neue Wege zu gehen.

Informationen zum Bewerbungsverfahren

Pfarrer Jochen Ahl, Vorsitzender des Nominierungsausschusses, stellte auf der Synode das vorangegangene Bewerbungsverfahren vor. Ende 2023 hatte der Evangelische Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein die Stellenausschreibung für das Amt des geistlichen Leiters oder der geistlichen Leiterin veröffentlicht. Er habe einige interessante und auch vielversprechende Gespräche geführt, erklärte Jochen Ahl. Er verwies auch darauf, dass der Pool von möglichen Kandidierenden für hauptamtliche Ämter in der Kirche kleiner geworden sei. 

Die eingegangenen Bewerbungen sichtete der Nominierungsausschuss, der sich aus 15 Mitgliedern aus dem Siegerland, Sauerland und aus Wittgenstein zusammensetzte. Jochen Ahl gab auch Einblicke in die Bewerbungsgespräche, die der Nominierungsausschuss geführt hatte. Das Gremium hatte sich eingehend beraten und Volker Schubert und Kerstin Grünert als Kandidierende vorgestellt. Bei einer Pressekonferenz im April und bei einer öffentlichen Synodalversammlung Anfang Juni hatten sich beide persönlich vorgestellt. Auf der Wahlsynode selbst hielten die Kandidierenden einen kurzen Vortrag, bei dem sie über ihre Fähigkeiten, Pläne und den Kirchenkreis sprachen.

 

Sarah Panthel

124 stimmberechtigte Synodale waren bei der Wahl anwesend. Sie bestätigten, dass die Wahl der neuen geistlichen Leitung, wie gewöhnlich, geheim erfolgen soll.
© Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein
124 stimmberechtigte Synodale waren bei der Wahl anwesend. Sie bestätigten, dass die Wahl der neuen geistlichen Leitung, wie gewöhnlich, geheim erfolgen soll.

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