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Das Abenteuerdorf Wittgenstein: Ein Blick hinter die Kulissen
26.9.2024
Jährlich kommen bis zu 11.000 Gäste, Betten stehen für rund 120 Personen zur Verfügung und auf einer Fläche von rund 36.000 Quadratmetern gibt es zahlreiche Angebote und die pure Natur zu entdecken. Das Abenteuerdorf Wittgenstein in Wemlighausen, etwa 5 Kilometer von Bad Berleburg entfernt, ist eine Einrichtung des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein. Kinder und Jugendliche stehen hier im Fokus. Unterschiedliche Freizeiten zum Beispiel für Konfirmanden, Familien oder Sportgruppen sowie Klassenfahrten finden im Abenteuerdorf statt. Angeboten werden auch Räume für Seminare und ein Saal für Geburtstage oder Hochzeiten mit bis zu 100 Gästen steht zur Verfügung. Silke Grübener, Geschäftsführerin des Abenteuerdorfes Wittgenstein, schätzt besonders: „Die Gruppen können ein Haus für sich haben, aber es gibt viele Möglichkeiten, sich auf dem großen Gelände zu begegnen. Vorher unbekannte Menschen treffen einander, spielen oder singen gemeinsam.“ Die Besucherinnen und Besucher haben die Chance auf eine echte Auszeit, und sie können die vielfältigen Möglichkeiten entdecken – dazu passt auch das Leitmotiv des Abenteuerdorfes „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ (Psalm 31,9).
Im Abenteuerdorf arbeiten rund 15 Menschen in unterschiedlichen Bereichen, damit die Gäste rundum gut versorgt sind und sich wohlfühlen. Dabei wird auf Teamarbeit und ein gutes Miteinander gesetzt. Wenn Gäste ins Abenteuerdorf kommen, ist es wahrscheinlich, dass sie von Valerie Frettlöh willkommen geheißen werden. Sie arbeitet seit 2022 in der Verwaltung des Abenteuerdorfes, dem sie aber bereits zuvor verbunden war: In der Küche half sie mehrere Jahre aus. Die 43-Jährige ist gelernte Kauffrau im Groß- und Einzelhandel und hat eine Fortbildung als Naturpädagogin absolviert, was sie in ihre Arbeit mit einbringen kann. Zu ihren vielfältigen Aufgaben gehört es auch, die Menschen in Empfang zu nehmen, die für eine kurze oder längere Zeit im Abenteuerdorf verweilen. Valerie Frettlöh macht das besonders gerne und zeigt den Gästen, was sie alles erwartet. „Es freut uns, wenn Gäste am Ende im Feedback-Bogen schreiben, dass sie sich wie zu Hause gefühlt haben und es ist ein schönes Gefühl, wenn Gäste wiederkommen“, sagt Valerie Frettlöh.
„Die Schatzkammer“, so heißt die Küche im Abenteuerdorf, ist das Reich von Oliver Sassor. An der Tür hängt ein Schild mit der Aufschrift: „Bei Fragen bitte klopfen.“ Schnell wird klar, hier können Besucherinnen und Besucher des Abenteuerdorfes nicht nur gutes Essen bekommen, sondern auch Rat und Hilfe. Oliver Sassor unterstützt gerne, wenn jemand den Weg nicht mehr findet oder eine Zahnbürste braucht, weil sie vergessen wurde. Der gelernte Koch arbeitet gemeinsam mit sieben weiteren Mitarbeitenden in der Schatzkammer und sorgt mit ihnen für das leibliche Wohl. In der Küche des Abenteuerdorfes werden Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie Stärkungen am Nachmittag, für unterwegs oder für Tagungen zubereitet. Für Oliver Sassor besteht ein Großteil der Arbeit – neben dem Kochen – aus dem Erstellen von Essensplänen sowie dem Kalkulieren und Einkaufen von Lebensmitteln. Besonders viel Freude macht dem 53-Jährigen die Abwechslung in der Küche, das eine Mal kocht er für 30 Kinder und ein anderes Mal bereitet er ein Festmenü für eine Hochzeitsgesellschaft mit über 100 Gästen zu. Herauszufinden, was – vor allem junge – Gäste besonders gerne essen, ist eine Herausforderung, der sich Oliver Sassor immer wieder gerne stellt. Dabei muss er feststellen: „Nudeln, Pommes und Pizza, das geht immer, aber natürlich versuchen wir auch anderes, was manche Kinder vielleicht noch nicht kennen.“
Szenenwechsel – außerhalb des Haupthauses „Luftschloss“, in dem sich unter anderem die Küche, das Büro und der große Saal „Halle Luja“ befinden. Swen Cornils ist überall auf dem weitläufigen Gelände des Abenteuerdorfes und auch in den fünf Häusern sowie auf dem Zeltplatz im Einsatz. Gemeinsam mit seinem Kollegen Christian Strackbein ist er dafür verantwortlich, dass die Außenanlage und die Gebäude in Schuss gehalten werden. Er ist zur Stelle, wenn ein Fenster klemmt oder ein kranker Baum gefällt werden muss. Bei Veranstaltungen hilft der 40-Jährige bei den Vorbereitungen und dem Aufbau, damit ein reibungsloser Ablauf ermöglicht wird. „Ich arbeite sehr gerne hier, es ist ein schöner Job und wir sind ein gutes Team“, fasst er zusammen.
Sarah Panthel