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Christina Loth in ihr Amt eingeführt
26.12.2024
Menschen zuzuhören und einander wertschätzend zu begegnen. Christina Loth ist das ein echtes Anliegen und das machte die Dreis-Tiefenbacherin jetzt in der Simultankirche St. Johannes Baptist Rödgen in Obersdorf besonders deutlich. Dort fand anlässlich ihrer Einführung als neue stellvertretende Leiterin der Telefonseelsorge Siegen ein ökumenischer Gottesdienst statt. Christina Loth hat Sozialpädagogik studiert und zunächst in der Jugendhilfe gearbeitet. Bevor sie ab 2017 in der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle arbeitete, war sie zehn Jahre in einer sozialpsychiatrischen Praxis für Kinder und Jugendliche tätig. Sie ließ sich weiter qualifizieren, unter anderem in der Seelsorge für Kinder und Jugendliche und als Trauerbegleiterin, systemische Beraterin sowie Supervisorin. 2021 begann sie als Gruppenleiterin in der Telefonseelsorge und seit September arbeitet sie als stellvertretende Leiterin der Telefonseelsorge Siegen. Diese Stelle teilt sie sich mit Bernd Wagener.
Gemeinsam mit ihm und dem Leiter der Telefonseelsorge, Pfarrer Dietrich Hoof-Greve, stellte Christina Loth im Gottesdienst den „Engel der Kulturen“ vor. Die Leitenden der Telefonseelsorge Siegen lasen Bibelstellen vor, in denen Engel eine besondere Rolle spielen, und teilten mit den Gottesdienstbesucherinnen und Gottesdienstbesuchern ihre Gedanken zu dem internationalen Kunstprojekt. Der „Engel der Kulturen“ steht als Symbol für Frieden, Toleranz und gleichberechtigtes Miteinander. Er besteht aus zwei Teilen: einem runden Rahmen mit den Symbolen der abrahamitischen Religionen – dem Christentum (Kreuz), dem Judentum (Davidstern) und dem Islam (Halbmond). Das innere Teil stellt einen Engel dar. Hoof-Greve sprach über den Rahmen, Bernd Wagener über den Engel und Christina Loth sprach über den Zwischenraum, der entsteht, wenn der Engel aus dem Rahmen getrennt wird.
Sie fasziniere der Zwischenraum. Hier sei Platz zum Atmen – für alle. Die Umrisse zeigten mit den angedeuteten Symbolen der Religionen Vielfalt. Der Engel erscheine inmitten der Unterschiedlichkeit. Im Offenen. „Wenn etwas offen ist, dann ist Hoffnung möglich“, sagte Loth: „Das steckt für mich in diesem offenen Raum: Hoffnung – auf ein Miteinander, auf Mitmenschlichkeit, auf Engelbegegnungen, auf Frieden.“ Freiraum geben und Ökumene leben: Loth betonte, dass es schön sei, dass sie das in der Telefonseelsorge leben dürfe. Offen für andere Menschen, ihr Leben und ihre Geschichte zu sein, dass sei das, was Mitarbeitende in der Telefonseelsorge täten.
Karl-Hans Köhle, Dechant des Dekanats Siegen, und Jochen Wahl, Synodalassessor des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein, führten Christina Loth in ihre neue Stelle ein und segneten sie für ihre Aufgaben. Wahl wünschte der neuen stellvertretenden Leiterin, dass sie irgendwann auf ihre Arbeit zurückblicken und sagen könne, dass sie „den besten Job der Welt“ gemacht habe. Teil des Gottesdienstes war ein interaktiver Beitrag, bei dem die Gottesdienstbesucherinnen und Gottesdienstbesucher einen „Engel der Kulturen“ aus Papier selbst gestalten und anschließend ein Teil mit einer anderen Person tauschen konnten.
Köhle bezog sich bei der Einführung von Christina Loth auf den thematischen Schwerpunkt des abendlichen Gottesdienstes: „Engel sind Boten, die uns etwas mitteilen wollen von Gottes Liebe.“ Es sei ein Auftrag, die Liebe Gottes weiterzugeben und Licht in die Welt zu bringen. Alle die bei der Telefonseelsorge arbeiteten, gäben etwas weiter von der strahlenden Liebe Gottes. Im Fürbittengebet wurde besonders an die Mitarbeitenden, aber auch an die Menschen gedacht, die bei der Telefonseelsorge anrufen.
Gemeinsam sang die Gemeinde mit der musikalischen Begleitung von Britta Herwig am Klavier unter anderem das Lied „Licht der Liebe“ – passend zur dunklen Jahreszeit und hoffnungsvoll, wenn Dunkelheit im Leben herrscht. In der ersten Strophe heißt es: „Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit, durchbricht die Nacht und erhellt die Zeit.“ Musikalisch bereicherten zudem Bläser des CVJM Posaunenverbands Siegerland den Gottesdienst.
Sarah Panthel