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Mitgliederentwicklung im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein

27.3.2025

Im Evangelischen Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein sind im vergangenen Jahr 777 Menschen getauft und damit in die Gemeinschaft der Kirche Jesu Christi hineingetauft worden. Zeitgleich mit der Taufe beginnt die Mitgliedschaft in der örtlichen Kirchengemeinde. „Vielen Eltern möchten ihre Kinder zu Beginn des Lebens unter Gottes Schutz stellen und verbinden das mit der Taufe“, sagt Kerstin Grünert, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein. „Für viele Familien ist dieses Fest auch ein Anlass, um bewusst für das Leben und für die Bewahrung der Eltern und des Kindes Danke zu sagen.“ Für die leitende Theologin ist mit Blick auf die Taufe auch diese Botschaft wichtig: „Die Gnade Gottes, die uns Menschen gilt, hängt nicht von unserem Tun und unserer Leistung ab.“

Nicht nur kleine Kinder, sondern Menschen jeden Alters können getauft werden. Die Taufe ist eine Voraussetzung für die Mitgliedschaft in der Evangelischen Kirche und ermöglicht auch einen Wiedereintritt. Dieser Schritt ist mit keinem großen Aufwand verbunden. Bei dem Wunsch wieder Mitglied zu werden, kontaktiert man das Büro oder den Pfarrer beziehungsweise die Pfarrerin der örtlichen Kirchengemeinde. Dort wird ein Formular für den Wiedereintritt ausgefüllt. Auf Wunsch kann dieser auch öffentlich-liturgisch in einem Gottesdienst gestaltet werden. Zu welcher Kirchengemeinde eine Person gehört, kann auf der Homepage des Kirchenkreises (www.kk-siwi.de) mithilfe des Gemeindefinders herausgefunden werden. Dort sind auch Kontaktdaten angegeben. 

Grünert erklärt: „Die Kirchengemeinden vor Ort und andere kirchliche Orte bieten eine besondere Gemeinschaft. Der Glaube an Gott, wie er sich in Jesus Christus gezeigt hat, war schon immer eine gemeinschaftliche Angelegenheit. Gemeinsam Gottesdienst feiern, Spiritualität erleben und den Glauben aktiv in den Alltag übersetzen, kann man nur im Miteinander. Wir sind als Kirche eine Solidargemeinschaft, die viel zu bieten hat.“ 

Dennoch entscheiden sich Menschen aus der Kirche auszutreten. Die Gründe dafür seien unterschiedlich, sagt Grünert, vielleicht fehle der Bezug zur Kirche oder jemand habe eine persönliche Enttäuschung erlebt. Die Superintendentin hebt hervor, dass es ihr immer wichtig sei, die Gründe zu erfahren, ins Gespräch zu kommen und auch darüber nachzudenken, was Kirche verändern muss. „Manches muss sicher noch genauer an die Lebenswirklichkeit der Menschen heute angepasst werden. Manches hat sich aber auch über die Zeiten hinweg als Fundament bewährt, das durch die Wirren der Zeit trägt.“

Im vergangenen Jahr waren es 1629 Menschen im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein, die sich dafür entschieden, aus der evangelischen Kirche auszutreten. „Diese Zahl tut weh. Es tut mir um jeden Menschen leid, der sich bewusst gegen die Kirche entschieden hat. Das bewegt mich, auch weil ich mich als Superintendentin für diesen Dienst entschieden habe. Ich setze mich bewusst für die evangelische Kirche ein und das prägt mein gesamtes Leben. Ebenso schwer sind Kirchenaustritte für andere Menschen, die sich für die Kirche einsetzen, wie Pfarrerinnen und Pfarrer oder Ehrenamtliche.“

Die aktuelle Anzahl der evangelischen Christinnen und Christen im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein beträgt 127.672. Im Jahr 2023 waren es 130.119. Neben den 777 Taufen und den 1629 Austritten gab es im Jahr 2024 1681 Beerdigungen und 56 Aufnahmen/Wiedereintritte. Grünert betont: „Unsere Kirche ist immer noch stark. Wir haben aktive Kirchengemeinden, viele Angebote und engagierte Ehrenamtliche. Vielerorts prägen die Kirchengemeinden das Bild vor Ort und das gesellschaftliche Miteinander. Da, wo es ihr mit ihren Ressourcen und Strukturen noch möglich ist, ist Kirche ein wesentlicher Bestandteil der örtlichen Infrastruktur.“ 

 

Sarah Panthel 

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