Herzlich willkommen in der Wemlighäuser Odebornskirche
- Fertigstellung 1907
- historistisch-neogotischer Stil
- Namensgeberin nicht mehr existente Kirche im Norden Bad Berleburgs
- zwei getrennte Eingänge für die Orte Schüllar und Wemlighausen
- Fenster mit Wappen der Familie zu Sayn-Wittgenstein
Schüllar/Wemlighausen gehört als Filialgemeinde zur Kirchengemeinde Bad Berleburg. Die Pfarrstelle in Wemlighausen unterliegt dem Patronat der Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg. Der kleine Ort Schüllar war ursprünglich eine von zwei Pfarreien im Bereich der heutigen Kirchengemeinde Berleburg. Die zweite war Odeborn (Berleburg selbst besitzt erst seit dem 15. Jahrhundert eine eigene Pfarrei). Die Pfarrei Schüllar ist vermutlich noch vor der Reformation erloschen. Die Bewohner der Dörfer Schüllar und Wemlighausen gingen seitdem in die Odebornskirche (unterhalb des heutigen Akutkrankenhauses) bei Berleburg. Von der Kirche in Schüllar ist nichts geblieben.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Kapellengemeinde als Teil der Kirchengemeinde Berleburg gegründet. Ihr erstes Statut datiert von 1876. Um die Jahrhundertwende wurde zum Bau einer eigenen Kirche geschritten, die 1907 in Anwesenheit der fürstlichen Familie eingeweiht wurde. Mehrere Ausstattungsstücke der Kirche erinnern an das Verhältnis der Gemeinde zum Fürstenhaus. So sind beispielsweise die Fenster Stiftungen des Fürsten Richard (verstorben 1925). Eines der Fenster ist mit dem Wappen der Familie zu Sayn-Wittgenstein und dem Sinnspruch ihres wohl bedeutendsten Vertreters, des Grafen Ludwig des Älteren, versehen: Simulatum nullum diuturnum (was vorgetäuscht ist, wird keinen Bestand haben). Die Ehefrau des Fürsten Richard, Madelaine, schenkte den Altar, das Taufbecken wurde von zwei Prinzessinnen gestiftet. Die Kirche wird Odebornskirche genannt und erinnert damit an die alte, nicht mehr existente Kirche, die über Jahrhunderte hinweg den Einwohnern Wemlighausens und Schüllars als Gottesdienstraum gedient hat.
Die Orgel wurde etwa 1937 von Paul Faust (Schwelm) gebaut und in den achtziger Jahren von Dieter Noeske (Rotenburg) umgebaut. Im Turm der Kirche befinden sich drei beim Bochumer Verein gegossene Stahlglocken. Die beiden äl-testen stammen aus dem Jahr 1912, die dritte wurde 1961 vom Berleburger Fabrikanten und Gemeindemitglied Fritz Stark gestiftet.
Dr. Johannes Burkardt