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„Und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker“ - liest man die Bibel komplett durch, dann trifft man im letzten Buch des Neuen Testaments genau auf diesen Satz. Leicht zu behalten steht er im zweiten Vers des 22. Kapitels der Offenbarung. Außerdem steht er in der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) jetzt als Leitvers über dem nagelneuen Projekt „Blätter-Bäume-Bibel“. Verantwortlich dafür ist das gerade neu geschaffene oikos-Institut für Mission und Ökumene der Evangelischen Kirche von Westfalen. Zwei der Mitarbeitenden waren jetzt zu Gast bei der Pfarrkonferenz des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein, die diesmal im Raumländer Gemeindehaus stattfand. Das war praktisch, denn neben dem oikos-Pfarrer Stephan Zeipelt gehörte auch seine Berleburger Kollegin Claudia Latzel-Binder zu den Referierenden.

Rund 40 Pfarrerinnen und Pfarrer aus Siegerland, Wittgenstein, dem Olper und dem Hochsauerland waren nach Raumland gekommen, um von dem Projekt zu hören, das man auch unter www.oikos-institut.de/angebot/baeume-und-wald im Internet findet. Die Motivation für die Blätter-Bäume-Bibel-Arbeit wird dort folgendermaßen erläutert: „Wir Menschen sind angewiesen auf einen heilen Wald und gesunde Bäume, wenn auch wir gut leben wollen. Bäume bieten Klimaregulierung, Sauerstoff, Bodenschutz, Wasserspeicher und Produkte wie Bauholz, Zellstoff, Nahrungsmittel wie Honig. Und der Wald ist Erholungs- und Seelenort.“ Daraus leitet das Team, zu dem neben Claudia Latzel-Binder und Stephan Zeipelt auch noch Katja Breyer gehört, die folgende Aufgabe ab: „Wir möchten uns für Wälder und Bäume in Westfalen und weltweit einsetzen. Der schlechte, nicht-heile Zustand vieler Wälder und Bäume liegt zum einen an den zunehmenden Wetterextremen aufgrund der Klimakrise, zum anderen an Monokulturen, Übernutzung, Abholzung - einem zu hohen Ressourcenverbrauch.“ Das gilt an vielen Orten in Südwestfalen, hier gerät aber zudem die internationale Dimension in den Blick: „Auch für die Partnerkirchen in anderen Regionen der Welt spielen Wald und Bäume eine große Rolle. So macht den Wäldern weltweit der Klimawandel zu schaffen. Ihre Abholzung verstärkt diesen.“

Dabei unterstrichen Claudia Latzel-Binder und Stephan Zeipelt in Raumland, wie wichtig ihnen in dieser Arbeit das biblische Fundament ist: „In und durch das Projekt wird kein anderes Evangelium verkündet, sondern eine natürliche Verbindung von missionarischer Haltung, ökumenischem Handeln und gesellschaftlicher Verantwortung praktiziert.“ An diesem Morgen machten die Beiden viel Werbung für die Ideen und die Materialien, mit denen Kirchengemeinden den unterschiedlichsten Zielgruppen das Projekt „Blätter-Bäume-Bibel“ näherbringen können. Claudia Latzel-Binder hatte schon vor der Pfarrkonferenz eine ganze Reihe von Aktionsideen zur Thematik im Gemeindehaus an die Wand gehängt, Stephan Zeipelt ermutigte die Pfarrerinnen und Pfarrer die ebenfalls in Raumland aufgebaute Wanderausstellung „Blätter-Bäume-Bibel“ für Kirchengemeinden und Arbeitsbereiche auszuleihen. Wobei das heimische Gebiet auf der Projekt-Homepage schon prominent vertreten ist: die Evangelisch-Reformierte Kirchengemeinde Rödgen-Wilnsdorf mit ihrem Kirchwald, das Hochsauerländer Ausstellungs-Projekt „Brotbaumregime“ ist bis Ende September noch in Eslohe und in Holthausen zu sehen, beide Orte gehören auch zum Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein.