News-Archiv
250 Menschen kamen zum Freiluft-Gottesdienst
20.8.2023
Anlässlich des Dreisber Brückenfestes in der Siegaue trafen sich Dreis-Tiefenbacher Bürgerinnen, Bürger und viele Gäste samstags und sonntags auf dem Wiesengelände zwischen Sieg- und Austraße. Andreas Völkel vom Heimatverein Dreis-Tiefenbach und Paul Wagener, Bürgermeister der Stadt Netphen, erinnerten daran, dass die alte, sehr schmale und auch durch ihre Zustiegs-Treppen nicht barrierefreie Brücke baufällig geworden war. Vor über fünf Jahren wurde sie demontiert, so dass die kurze Verbindung in das beliebte Naherholungsgebiet nicht mehr bestand. Die neue Brücke jetzt sahen sie symbolisch auch für den Brückenschlag von Mensch zu Mensch. Dies betreffe private und persönliche Verhältnisse ebenso wie die Politik.
Im Vorfeld hatten sich Vertreterinnen und Vertreter der Dreis-Tiefenbacher Vereine mehrfach zu Planungsgesprächen getroffen. Schnell stand der Wunsch im Raum, beim Fest einen Ökumenischen Gottesdienst zu feiern. Der wurde von ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden vorbereitet. Und es kamen so viele Menschen: Schätzungsweise 250 fanden Platz auf Bänken oder mitgebrachten Stühlen - vorzugsweise im Schatten.
Der Posaunenchor des CVJM Dreis-Tiefenbach unter Leitung von Burkhard Braach und Mathias Frank eröffnete den Gottesdienst. Das Thema lautete passenderweise: Brücken bauen. Dazu waren Lieder ausgesucht und Gebete formuliert worden. Nach der Begrüßung und dem Votum der Pfarrgemeinderats-Vorsitzenden Rita Mende befragte Gerlinde Schäfer als Vorsitzende der Frauenhilfe Mitglieder aus Vereinen. Alle hörten gespannt zu, was den Vertretern und Vertreterinnen der Feuerwehr, des SGV, des Spielmannszugs, des Turnvereins, der Jungschar, des Chores „ProMusica“ und des Heimatvereins - stellvertretend für all die anderen Vereine - zum Thema „Brücke“ einfiel.
Reinhard Schäfer erzählte Geschichten von Jesus. Davon, dass er die Kinder besonders im Blick hatte und offen war für Menschen, um die andere einen Bogen machten. Vor allem aber, wie er tausende Menschen satt machte, indem er Brot und Fisch austeilte und zum Teilen anstiftete. Es war mehr als genug für alle da. Diese Geschichten nahmen Rita Mende und Gerlinde Schäfer in einem Dialog auf. Es kam zur Sprache, dass es manchmal Mut braucht für den ersten Schritt aufeinander zu, dass es ziemlich viel Vertrauen erfordert, zu teilen und weiterzugeben ohne die Sicherheit, dass es ausreicht. Es schien aber, als sei dies den Verantwortlichen bereits in der gemeinsamen Vorbereitung des Festes gelungen. Und das Fest selbst war erst recht ein lebendiger Brückenbau.
Einer der Gottesdienstbesucher meinte später beim Frühschoppen: „Da ist euch etwas Gemeinschaftsstiftendes gelungen. Wie gut ist es, miteinander in freier Natur zu beten!“