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Danken und Teilen

29.9.2023

Die Erntegaben werden in den Gotteshäusern dekorativ arrangiert und im Anschluss vielerorts an Tafeln und Mittagstische gespendet.
© Henning Klaus
Die Erntegaben werden in den Gotteshäusern dekorativ arrangiert und im Anschluss vielerorts an Tafeln und Mittagstische gespendet.

Das Danken steht an diesem einen Sonntag im Herbst besonders im Mittelpunkt: Beim Erntedankfest danken Christinnen und Christen für die Gaben, die sie von Gott erhalten haben. Auch wenn heute oft kein Bezug mehr zur Landwirtschaft besteht, hat Erntedank nicht an Bedeutung verloren. Deshalb nehmen auch die Kirchengemeinden des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein das Fest zum Anlass, um besondere Gottesdienste zu feiern und thematisch passende Aktionen durchzuführen. In den Gotteshäusern werden Erntegaben, Brote und Blumen dekorativ arrangiert – in einigen Kirchengemeinden von den Mitgliedern selbst zusammengetragen. In Birkelbach beispielsweise gehen die Kinder und Konfirmanden am Samstag von Haus zu Haus, um Gaben zu sammeln, damit sie in der Kirche aufgestellt werden können. Die Lebensmittel sollen Anfang der Woche an die Erndtebrücker Tafel gespendet werden.

 

Vom reich gedeckten Tisch abgeben

Viele Kirchengemeinden handhaben es ähnlich und geben die Erntegaben an die örtlichen Tafeln oder Mittagstische weiter. Bewusst werden Spenden gesammelt für Menschen, für die ein reich gedeckter Tisch alles andere als selbstverständlich ist. Die Kollekten dieses Tages werden an „Brot für die Welt“ weitergegeben. In der Stadtkirche in Bad Berleburg wird die Hilfsorganisation am Sonntagmorgen im Mittelpunkt stehen. Gottesdienstbesucherinnen und Gottesdienstbesucher haben die Möglichkeit, sich über die Projekte von „Brot für die Welt“ zu informieren und auch in der Predigt wird die Empfängerin der Kollekte thematisiert. 

 

Vielerorts wird die Gemeinschaft am Erntedankfest besonders gelebt: Familiengottesdienste werden gefeiert und gemeinsame Mittagessen organisiert. Im Gemeindehaus Dautenbach in Weidenau laufen dafür bereits am Samstag die Vorbereitungen: Dort wird bei einer „Schnippelparty“ die Suppe für die gemeinsame Mahlzeit am Sonntag vorbereitet. 

 

Fest erinnert an unsere Grenzen

Peter-Thomas Stuberg, theologischer Leiter des Kirchenkreises, erklärt: „Beim Erntedankfest danken wir Gott für die Gaben der Schöpfung, mit denen er unser Leben erhält und nährt. Dabei erkennen wir, dass nicht wir das Leben erschaffen, sondern dass wir es letztlich immer nur aus seiner Hand empfangen können.“ Und er ergänzt: „Wir spüren wie unverfügbar es ist und wie groß unsere Verantwortung, solches Leben zu schützen. Gerade heute, wo wir so vermessen sind zu glauben, alles selbst steuern zu können, bringt uns das Erntedankfest wieder unsere Grenzen in Erinnerung. Diese dankbar anzunehmen, lässt uns in eine Haltung der Demut kommen, die wir angesichts aller selbst gemachten Umweltschäden dringend wieder erlernen müssen. Insofern ist das Fest höchst aktuell.“                                                 Sarah Panthel

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