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Mehr als Halloween - Der Reformationstag: ein Grund zum Feiern
27.10.2023
Gottesdienste an einem Dienstag sind nicht unbedingt gewöhnlich, aber an einem außergewöhnlichen Tag darf auch außerhalb der Reihe gefeiert werden. Am 31. Oktober ist Reformationstag. Ein Anlass für Kirchengemeinden im Evangelischen Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein, um Gottesdienste am Abend und besondere Veranstaltungen stattfinden zu lassen. Die Kirchengemeinde Hilchenbach beispielsweise lädt zu einem Gottesdienst mit starker lutherischer Liturgie ein. In der Kirchengemeinde Girkhausen wird zusammen mit den pfarramtlich verbundenen Gemeinden aus Bad Berleburg und der Lukasgemeinde im Edertal im Treffpunkt Oster um 19 Uhr gefeiert. Der CVJM-Posaunenchor Girkhausen wird spielen und im Anschluss an den Gottesdienst soll es einen „Luther-Imbiss“ geben. Um Musik wird sich auch einiges in der Evangelische Johanneskirche in Oberfischbach drehen. Von 18 bis 22.30 Uhr findet dort die Churchnight statt unter dem Titel „Luther & Lindenberg – ein panisch-theologischer Abend“.
Am Reformationstag wird an Martin Luthers Thesenanschlag in Wittenberg erinnert. „Gott geht gnädig mit uns um, sagen sie im Kern. Wir können und müssen ihm nicht durch unsere Erfolge genügen“, erklärt Peter-Thomas Stuberg, leitender Theologe des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein. Aber ist dieser Tag noch immer ein Grund zum Feiern? „Ja und zwar nicht gegen, sondern mit unseren katholischen Glaubensgeschwistern. Gottes unverdiente Gnade verbindet uns“, sagt der Superintendent. Auch Pfarrer Bernd Münker (Kirchengemeinde Dreieinigkeit) ist der Meinung, dass der Reformationstag gefeiert werden sollte: „Wenn die Evangelische Kirche diesen Gedenktag nicht mehr mit Gottesdiensten begeht, vergisst sie, woher sie kommt und was Ziel und Auftrag der Kirche ist.“ Pfarrer Herbert Scheckel (Kirchengemeinde Hilchenbach) findet den historischen Rückblick wichtig. Er sieht den Tag aber auch als Gelegenheit, sich daran zu erinnern, dass es notwendig ist, sich immer wieder neu aufzustellen.
Am 31. Oktober ist auch Halloween, ein Brauch der seinen Ursprung in der keltischen Zeit hat. „Das Datum mit dem Reformationstag ist eins. Beide haben nichts miteinander zu tun“, betont Peter-Thomas Stuberg. „Halloween illustriert auf gruselige Weise, dass die Seelen der Toten auf der Erde herumgeistern. Seine Bedeutung ist bei den Feiernden vermutlich weitgehend unbekannt und bietet nur einen oberflächlichen Anlass zum Partymachen.“ Dagegen vermittelt der Reformationstag eine andere Botschaft: „Sein Inhalt bleibt aktuell: Ich bin von Gott vollständig geliebt, selbst wenn ich im Urteil der Menschen wegen aller möglichen Dinge durchfalle“, schließt der Superintendent ab.
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Sarah Panthel