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Alles, was zu einem gelungenen Weihnachtsfest dazu gehört, hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Café Patchwork in Weidenau am 24. Dezember organisiert: Viele Geschenke, festliche Musik, besinnliche Worte und gutes Essen. Rund 100 Menschen nahmen dieses Angebot an. Das weihnachtlich geschmückte Café in der Herrenwiese platzte an diesem Mittag aus allen Nähten. Das Gros der Gäste kommt regelmäßig ins Café Patchwork, einem Tagesaufenthalt für Menschen, die von Obdachlosigkeit und Armut betroffen sind und oft am Rande der Gesellschaft leben. Die Weihnachtszeit ist für viele von ihnen besonders schwer, jeder bringt seine persönliche Geschichte mit. Das Team der Wohnungslosenhilfe der Diakonie Soziale Dienste hatte Pavillons aufgestellt, um Schutz vor dem anhaltenden Regen zu bieten. Eine Feuertonne und heiße Getränke wärmten. Einrichtungsleiter Carsten Dax begrüßte die Gäste und bedankte sich bei allen Mitwirkenden, die bereits Wochen zuvor mit der Planung und Vorbereitung begonnen hatten. Ein besonderer Dank galt den Siegerländer Frauenhilfen, die für ein reichhaltiges und festliches Buffet gesorgt hatten. Viele Spenderinnen und Spender hatten vorab liebevoll Geschenke verpackt, sodass eine große Bescherung stattfinden konnte, die von den Gästen gespannt erwartet wurde.

Dicht gedrängt hatte unter einem der Pavillons die rund 30 Personen starke Gospel Community Siegen einen Platz gefunden. Der Chor sorgte für musikalische Unterhaltung – und mehr als das. Die Sängerinnen und Sänger stimmten mit ihren Liedern auf Weihnachten ein und die Gäste ließen es sich nicht nehmen, laut miteinzustimmen. Bei „O Tannenbaum“ waren die meisten textsicher, auch bei „O du fröhliche“ wurde kräftig mitgesungen.

Ganz unterschiedlich sind die Menschen, die im Café Patchwork zusammenkommen. Patchwork – das ist eine Textiltechnik, bei der aus verschiedenen Stoffstücken, oft Resten, etwas Neues genäht wird. Vielfältig zusammengesetzt war an dieser Weihnachtsfeier auch die Krippe, die spontan auf einem Teewagen aufgebaut wurde: ein Engel aus Holz, drei kleine farbenfrohe Weise aus dem Morgenland, Maria und Josef aus rotbraunem Ton ebenso wie das Jesuskind – noch ungebrannt –, das auf Moos aus dem Garten gelegt wurde. Ein gelber Plastikstern leuchtete über dem Figuren-Ensemble. Der Stern stand im Mittelpunkt der Andacht von Peter-Thomas Stuberg, dem Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein. „Gott lässt dich nicht allein. Er ist durch Jesus zu euch gekommen“, ermutigte der Superintendent. Der Stern erinnere daran. Er stehe für das Licht der Welt, das mit Jesus in die Welt gekommen ist. Die Bitte des Superintendenten: Den Stern zum nächsten Weihnachtsfest wieder aufhängen, damit die Botschaft nicht in Vergessenheit gerät.

 

Sarah Panthel