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Wenn es früher dunkel wird, die Temperaturen sinken und die Sonne seltener zu sehen ist, dann wird einmal in der Woche die Kirche in Alchen zu einem großen Spielplatz für Kinder. Rund 120 Stühle müssen weichen, stattdessen verteilen sich Bälle, Hüpftiere und Bausteine in dem Saal, in dem sonst Gottesdienste gefeiert werden. Überall im Evangelischen Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein setzen sich haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende für Kinder und Familien ein und bieten bunte und vielfältige Programme. In der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Oberholzklau war es vor etwa zwei Jahren Vikar Christian Jünner, der nun Pfarrer im Probedienst in der Kirchengemeinde Dreieinigkeit in Netphen-Deuz ist, der den Indoor-Spielplatz für das Winterhalbjahr ins Leben rief. Der Gedanke war, Kirche näher zu den Familien zu bringen. FSJlerin Jana Bald, Küsterin Karina Schmidt und Mirja Müller, die als Minijobberin für das Angebot eingestellt wurde, bereiten dieses vor – und räumen im Anschluss wieder auf. Sonntags nach dem Gottesdienst stellen die drei Frauen gemeinsam mit freiwilligen Helferinnen und Helfern die Stühle an die Seite. Dann ist Platz, um Teppiche auf den Boden zu legen, ein Bällebad aufzustellen und Kisten mit zahlreichen Spielsachen auszuräumen, die Kinderherzen höherschlagen lassen.

Eltern – es sind vor allem Mütter, die ihre Kinder begleiten – schätzen das Angebot und nehmen es gerne an. Sie freuen sich darüber, dass sie sich austauschen und einen Kaffee trinken können, während ihre Kinder in der Kirche toben und spielen – und dabei im Blickfeld sind. Der Indoor-Spielplatz ist für Kinder im Alter von null bis sechs Jahren gedacht und somit auch für Familien, die Kinder im unterschiedlichen Alter haben. Genügend Platz für die älteren Kinder ist vorhanden, in einem etwas abgetrennten Bereich können sie zudem Fußball und andere Ballsportarten spielen. Ein Vorteil vor allem für die Kleinen, die am Boden krabbeln oder sitzen: der große Raum hat eine Fußbodenheizung. „Die Kinder können hier wirklich toll spielen. Es macht Spaß hier“, sagt Elke Kunick, die mit ihrem 21 Monate alten Enkel regelmäßig vorbeikommt. „Er kann hier mit anderen Kindern spielen. Das finde ich wichtig.“

Sarah Panthel