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Schülerinnen und Schüler setzen ein Zeichen für ihre Schule
3.7.2024
Ein deutliches Zeichen setzten hunderte Schülerinnen und Schüler des Evangelischen Gymnasiums Siegen-Weidenau am Dienstagmorgen in der Siegener Innenstadt. „Wir sind hier, wir sind laut, weil der Kreis uns Gelder klaut!“, die jungen Menschen brachten auf dem Scheinerplatz vor dem Apollo-Theater ihr Anliegen lautstark zum Ausdruck. Anlass für die Demonstration war die Entscheidung des Kreistages Siegen-Wittgenstein, sich aus der Finanzierung des Gymnasiums zurückziehen zu wollen. Die Finanzierung ist in einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung geregelt und der Landkreis Siegen-Wittgenstein hat sich zu einer Mitfinanzierung vertraglich verpflichtet. Gegen die Entscheidung des Kreises wird der Evangelische Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein als Träger der Schule Rechtsmittel einlegen.
Die Schülerinnen und Schüler stehen zu ihrer Schule. Mit ihren Plakaten machten sie deutlich, dass sie für die Entscheidung des Kreistages kein Verständnis haben. „Bildung kürzen? Das ist zu kurz gedacht!“, „Spart nicht an Bildung!“, „Unser Evau steht nicht zur Diskussion“. Die Botschaften waren eindeutig. Der Demonstrationszug bewegte sich von der Siegener Innenstadt zum Erfahrungsfeld Schön und Gut auf dem Fischbacherberg, wo die Schulgemeinde das 60-jährige Bestehen des Gymnasiums feierte.
Beate Brinkmann, Schulleiterin des Evangelischen Gymnasiums Siegen-Weidenau, beteiligte sich mit Lehrerinnen und Lehrern ebenfalls an der Demonstration. Sie forderte, dass der Landkreis den Vertrag einhält und die Zahlung weiter fortsetzt. Die Schulleiterin hob hervor, was die Schule auszeichnet und machte unter anderem auf die Projekte und Konzepte des Gymnasiums aufmerksam, mit denen es über die Region hinaus Anerkennung findet.
Peter-Thomas Stuberg, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein, begrüßt die Aktion des Evangelischen Gymnasiums: „Das Engagement der Schülerinnen und Schüler, sich für unsere Schule einzusetzen, freut mich sehr und spricht für die Qualität unserer Bildungseinrichtung. Ihr Einsatz bekräftigt uns darin, das Gymnasium weiter fortzuführen. Ich hoffe, dass dieses Zeichen auch von den Kreistags-Mitgliedern wahrgenommen wird, die sich für die Kündigung des Vertrages ausgesprochen haben.“ Bereits auf der Synode hatte der leitende Theologe des Kirchenkreises deutlich gemacht: „Die Schule bleibt bestehen.“ Natürlich habe er Verständnis, dass in Zeiten knapper Kassen gespart werden müsse, aber der Einspareffekt des Landkreises von 340.000 Euro im Jahr sei sehr gering und mache bei einem Haushaltsvolumen von mehr als einer halben Milliarde Euro einen Anteil von 0,06 Prozent aus. Im Haushalt des Kirchenkreises fiele die Summe überproportional ins Gewicht.