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Kreismännertag 2024
14.11.2024
Am 9. November fand der diesjährige Kreismännertag des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein in der Erlöserkirche Neunkirchen-Salchendorf statt. Rund 100 Männer aus zwölf Männerkreisen versammelten sich zu einem Tag voller Austausch, Impulsen und Gemeinschaft. „Woanders gibt es das nicht“, sagte Kreismännerpfarrer Christoph Dasbach, der den Tag eröffnete und in das Thema einleitete. Die Veranstaltung, die seit nunmehr 20 Jahren eine besondere Tradition in der Männerarbeit darstellt, stand diesmal im Zeichen des Sports – passend zu den Olympischen Spielen, die in diesem Jahr in Paris stattfanden.
Nach der Ankunft und einem ersten Stehkaffee begrüßte Dasbach die Teilnehmer und leitete in das Thema des Tages ein. Pfarrer Dr. Tim Elkar, Ortspfarrer in Salchendorf, sprach eine Andacht, die die Männer auf das Thema einstimmte. Danach stellten sich die Männergruppen aus dem Kirchenkreis vor und gaben kurze Einblicke in ihre Aktivitäten. Werner Unverzagt, Bezirksvorsitzender der Männerarbeit in Südwestfalen, berichtete über aktuelle Entwicklungen und Projekte.
Olympiapfarrer Thomas Weber berichtet aus Paris
Ein Höhepunkt des Tages war der Vortrag von Thomas Weber, evangelischer Olympia-Pfarrer und Sportbeauftragter der Evangelischen Kirche von Westfalen. Weber, ein echter „Salchendorfer-Jong“, berichtete von seinen langjährigen Erfahrungen als Seelsorger des deutschen Olympiateams, das er schon seit 2006 begleitet. Zudem hat er das deutsche Team bereits zehnmal bei den FISU-Weltspielen der Studierenden betreut.
Dieses Jahr begleitete er Team Deutschland mit rund 800 Sportlern, Trainern und Betreuern zu den Olympischen Spielen in die französische Hauptstadt. In seiner Rolle als Olympia-Pfarrer feiert Weber Gottesdienste mit den Athleten und kümmert sich um ihre seelische Gesundheit. „Jeder Sportler hat viele Trainer, die sich um seine Physis und seinen sportlichen Erfolg kümmern. Aber ich bin derjenige, der sich um die Seele sorgt“, erklärte Weber und betonte, dass seine Aufgabe darin besteht, ein offenes Ohr für Sportler, Trainer und Eltern zu haben. Während seines Vortrags zeigte er viele Bilder von den Olympischen Sportstätten und berichtete von der positiven Atmosphäre, die er dort erlebt hat. Während der gesamten Spiele sei eine sehr gute Stimmung gewesen und man habe gespürt, wie der Sport Menschen aus der ganzen Welt miteinander verbindet. „Das war besonders wichtig, in einem Umfeld, das so von Druck und Drill geprägt ist.“
Diskussionsrunde: Leistungssport und Glaube im Fokus
In einer anschließenden Diskussionsrunde tauschten sich die Teilnehmer über die Herausforderungen des Leistungssports und die Rolle des Glaubens aus. Dabei wurde auch das Thema „Sieg für die Ewigkeit“ aufgegriffen. Die Männer waren sich einig, dass Siege oft flüchtig sind und dass es das Wichtigste sei, als Persönlichkeit an Erfolgen wie Niederlagen gleichermaßen zu wachsen. Im Interview berichteten zwei erfahrene Sportler und Trainer über ihre Erfahrungen im Leistungssport und die Rolle des Glaubens für sie. Dieter Langenbach, Weltmeister im Zehnkampf der Senioren und leidenschaftlicher Trainer, unterstrich die Wichtigkeit des Zusammenspiels von Körper, Geist und Seele, besonders im Sport. Er betonte, dass sein Glaube ihm Kraft gebe und ihn motiviere, auch junge Athleten zu unterstützen. Thomas Blech, erfahrener Leistungssportler und Trainer des LG Kindelsberg, erzielte in seiner Karriere 45 deutsche Meistertitel und begleitete dieses Jahr seinen Sohn Torben zu den Olympischen Spielen in Paris. Er sprach über die besonderen Herausforderungen und emotionalen Belastungen, die der Hochleistungssport mit sich bringe.
Gemeinsamer Abschluss und Ausblick
Der Tag klang mit einem gemeinsamen Mittagessen und einem Reisesegen aus. Die Männer verließen den Kreismännertag mit neuen Impulsen und gestärktem Gemeinschaftsgefühl. Christoph Dasbach und das Team aus Salchendorf bedankten sich für die rege Teilnahme und das Interesse und freuen sich auf viele weitere Jahre dieser besonderen Männertradition.
Helene Lobpreis