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Gedanken zum Ewigkeitssonntag
24.11.2024
Der Ewigkeitssonntag, auch Totensonntag, ist ein Tag, an dem evangelische Christen besonders an Verstorbene gedenken – und das immer am letzten Tag des Kirchenjahres, vor dem ersten Advent. Kerstin Grünert, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein, erklärt: „Der kirchliche Kalender funktioniert ein bisschen anders als der Kalender, den wir sonst so kennen: zwölf Monate, 52 Wochen, Ende am Silvester und Anfang am 1. Januar. Das Kirchenjahr hat einen anderen Rhythmus. Neujahr ist am ersten Advent. Immer am ersten Advent fängt das neue Kirchenjahr an.“ Der Ewigkeitssonntag ist der letzte Sonntag im Kirchenjahr und ein stiller Gedenktag. „Daher kommt auch, dass die Fröhlichkeit, das Bunte und Helle der Adventszeit erst danach anfangen soll“, erläutert Grünert den Brauch erst nach dem Ewigkeitssonntag mit dem weihnachtlichen Dekorieren zu beginnen. „Es ist eine gute Tradition, die Vorweihnachtszeit erst dann und ganz bewusst zu beginnen. Nach dem Nachdenken und Trauern kann es mit der Besinnlichkeit und Vorfreude so richtig losgehen.“
Der Totensonntag ist dem Andenken an Verstorbene gewidmet. In den Kirchengemeinden werden im Gottesdienst die Namen der verstorbenen Gemeindemitglieder aus dem vergangenen Kirchenjahr vorgelesen und es werden Andachten auf Friedhöfen gehalten. „Für viele Angehörige gehört der Besuch eines solchen Gottesdienstes oder einer solchen Andacht zum Trauerprozess dazu“, weiß die leitende Theologin des Kirchenkreises. Sie sagt weiter: „Neben dem Totengedenken wird in vielen Gottesdiensten auch zu einem bewussteren Umgang mit der Lebenszeit ermutigt.“ Es gehe um das Bewusstsein, dass das eigene Leben Teil der ganz großen Ewigkeit Gottes ist.
Sarah Panthel