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Dritte Synode des Kirchenkreises: Finanzen und Haushalt

6.12.2024

Die rund 120 Synodalen berieten und stimmten über Beschlüsse ab. Verabschiedet wurde auch der Haushaltsplan 2025.
© Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein
Die rund 120 Synodalen berieten und stimmten über Beschlüsse ab. Verabschiedet wurde auch der Haushaltsplan 2025.

Finanzsynode, so wird die Synode auch genannt, die zum Ende des Jahres stattfindet und bei der auch die Finanzen und der Haushaltsplan für das kommende Jahr auf der Tagesordnung stehen. In der CVJM-Jugendbildungsstätte Siegerland in Wilgersdorf fand jetzt genau diese Synode des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein statt. Pfarrer Günther Albrecht stellte als Vorsitzender des Finanzausschusses den Haushaltsplan für das Jahr 2025 vor und fand deutliche Worte: „Auf allen Ebenen muss eine Aufgabenkritik passieren.“ Sparen müssten der Kirchenkreis und die Kirchengemeinden. Mit weniger werdenden Mitteln könne nicht mehr alles finanziert werden, wie man es über viele Jahre gewohnt gewesen sei. Albrecht betonte, dass die Herausforderungen der Zukunft mit gemeinsamen Anstrengungen geschafft werden müssten. Das einzig Verlässliche, so sagte er: „Dass Gott uns auch in schwieriger werdenden Zeiten nicht verlässt.“

Einnahmen- und Ausgabenseite miteinander kompatibel zu machen, das werde immer schwieriger. Das sei beim Kirchenkreis ebenso wie bei der Landeskirche, berichtete der Finanzausschussvorsitzende. Er führte verschiedene Faktoren auf, die den landeskirchlichen wie den kreiskirchlichen Haushalt beeinflussen. Er nannte beispielsweise die wirtschaftliche Entwicklung, „die wir auch im Siegerland und Wittgenstein deutlich merken“. Gleichzeitig steigen die Ausgaben, besonders im Personalbereich. Gestiegene Energiekosten und Inflation wirken sich zusätzlich aus. Albrecht stellte den Synodalen die Zahlen vor. Für das kommende Jahr wird mit Aufwendungen in Höhe von insgesamt 22,6 Millionen Euro für den Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein geplant, die noch mit Einnahmen ausgeglichen werden können. Die Aufwendungen für die kreiskirchlichen Aufgaben liegen bei 10,3 Millionen Euro. Für die 33 Kirchengemeinden des Kirchenkreises soll ein Volumen von 5,6 Millionen Euro zur Verfügung stehen. In diesem Jahr erhielten die Kirchengemeinden noch 6,4 Millionen Euro – was nur mit einem Ausgleich aus Rücklagen möglich geworden war. Dem Haushaltsplan des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein für das Jahr 2025 stimmte die Synode mit sechs Gegenstimmen und wenigen Enthaltungen zu.

Auf der Tagesordnung der Synode standen auch Rechnungsprüfungsangelegenheiten, darunter die des Abenteuerdorfes Wittgenstein in Wemlighausen. Die Einrichtung des Evangelischen Kirchenkreises bietet seit vielen Jahren auf einem 36.000 Quadratmeter großen Gelände mit fünf Häusern und einem Zeltplatz zahlreiche Möglichkeiten für ihre Besucherinnen und Besucher an. Bis zu 11.000 Gäste im Jahr empfängt das Abenteuerdorf jährlich für Freizeiten, Tagesseminare oder Feiern, Betten für rund 120 Personen stehen zur Verfügung. Das Konzept des Abenteuerdorfes geht zunehmend auf: In den vergangenen Jahren sind die Belegungszahlen gestiegen. Auch die errechneten Defizite konnten verringert werden. Der Umsatz steigt. Das Defizit in Höhe von rund 83.000 Euro für das Haushaltsjahr 2025 soll durch die Synodalkasse des Kirchenkreises ausgeglichen werden – eine niedrigere Summe als ursprünglich angenommen. Für die Jahresrechnungen der Wirtschaftsjahre 2020-2021 und 2022 konnten die Synodalen jedoch keine Entlastung erteilen. Die Synode folgte damit dem Beschlussvorschlag des Rechnungsprüfungsausschusses. Dieses unabhängige Gremium prüft die Jahresabschlüsse der Einrichtung. Auf der Synode wurde erläutert, dass es in den vergangenen Jahren formelle Versäumnisse gegeben hatte. Die Geschäftsführung des Abenteuerdorfes reagierte bereits und legte in diesem Jahr einen umfassenden Maßnahmenplan vor. Zudem wird derzeit ein Businessplan erarbeitet, um die Ertragssituation weiter zu verbessern. Silke Grübener, Geschäftsführerin des Abenteuerdorfes Wittgenstein, konnte auf der Synode von den aktuellen Entwicklungen berichten und erklärte: „Es sind alle Sachen belegt. Wir haben 2023 sogar einen besseren Abschluss als geplant.“ Superintendentin Kerstin Grünert knüpfte an die Empfehlung des Rechnungsprüfungsausschusses an, den Blick jetzt nach vorne zu richten.

 

Sarah Panthel

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