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Auszeit für Frauen im Abenteuerdorf Wittgenstein
3.2.2025
Ein Tag für Frauen, ein Tag mit neuen Eindrücken, ein Tag zum Entdecken. Eine heimelige Atmosphäre mit Kerzen und frischen Blumen auf dem Tisch, Gebäck und Getränken erwartet die rund 90 Frauen direkt zu Beginn dieses Sonntages und es wird deutlich: Die Teilnehmerinnen stehen im Mittelpunkt, sie sollen sich wohlfühlen und eine Auszeit vom Alltag bekommen.
„Aussichtsreich“ unter diesem Motto steht der zweite Frauentag, zu dem der CVJM Kreisverband Wittgenstein und das Abenteuerdorf Wittgenstein, eine Einrichtung des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein, in Wemlighausen eingeladen haben, unterstützt von der Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein. Im vergangenen Jahr war die Veranstaltung auf eine so große Resonanz gestoßen, dass für das Mitarbeiterinnen-Team eindeutig war, dass es eine Wiederholung geben muss. Für Silke Grübener, Geschäftsführerin des Abenteuerdorfes Wittgenstein, ist die Veranstaltung ein echtes Herzensanliegen. Gemeinsam mit Dorothea Messerschmidt, vom CVJM Kreisverband Wittgenstein, heißt sie die Frauen willkommen. „Es ist ein Tag, der voller Chance ist“, sagt Messerschmidt: „Der Tag ist aussichtsreich, weil wir wissen, dass Gott bei uns ist.“ Grübener lädt ein: „Es gibt zwischendurch immer die Möglichkeit für Begegnungen.“
Als Referentin erneut dabei ist Tanya Worth. Sie ist Bundessekretärin für Mädchen- und Frauenarbeit und Teenager beim CVJM Westbund. In einem kurzen Vortrag gibt sie den Teilnehmerinnen stärkende Worte mit auf den Weg. Sie erzählt von einer persönlichen Erfahrung, die sie erlebt hat, als sie ihren Autoführerschein machte: Ihr Fahrlehrer musste ihr einmal in das Lenkrad greifen, um sie zu korrigieren und einer Fahrradfahrerin auszuweichen. Sie habe die Radlerin zwar gesehen, aber sei nicht ausgewichen. Das Problem: Sie sei dahingefahren, wohin sie geschaut habe, erzählt Worth. So sei es auch im Leben: „Wo du deinen Blick hinwendest, dahin bist du auch unterwegs.“ Die Referentin erläutert, dass das keine neue Erkenntnis sei, sondern eine biblische Weisheit. Sie nennt verschiedene Bibelstellen und erzählt unter anderem die Geschichte von Petrus, der auf dem Wasser gehen kann, weil er Jesus fest im Blick behält. Und er geht unter, als er von Jesus weg und stattdessen auf das Wasser schaut. Er muss von Jesus gerettet und aus dem Wasser gezogen werden.
Die Referentin wünscht den Teilnehmerinnen, dass sie es schaffen, ihren Blick immer auf Jesus zu richten, „auch wenn um uns alles tobt, uns etwas Angst macht“. Auf Jesus zu schauen und auf ihn ausgerichtet zu sein, bedeute nicht, dass alles immer toll sei, aber es sei eine Zuversicht.
An den Impuls von Worth schließt die erste Runde Workshops an. Ob sportlich, kreativ oder nachdenklich: Die Frauen konnten vorab aus elf verschiedenen Angeboten und Aktivitäten auswählen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen im großen Saal des Abenteuerdorfes sind weitere Workshops möglich.
Susanne Strackbein ist eine der Helferinnen, die einer Gruppe Frauen die Begegnung mit den Lamas des Abenteuerdorfes ermöglicht. Von nasskaltem Wetter lassen sich die Teilnehmerinnen nicht beeindrucken. Viele der Frauen hatten bis zu diesem Tag noch keinen direkten Kontakt zu Lamas. Bevor es ans Streicheln geht, erklärt Strackbein erst einmal, was Lamas ausmacht und worauf beim Umgang geachtet werden sollte.
Ebenfalls vom Wetter unbeeindruckt zeigen sich die Frauen, die an anderen Workshops im Freien teilnehmen: Mit passender Kleidung ist beispielsweise die Gruppe der Resilienz-Wanderung unterwegs und einige Teilnehmerinnen machen es sich an einem mit einfachen Mitteln selbst entzündeten Lagerfeuer gemütlich.
Etwas wärmer haben es die Frauen, die sich für Angebote in den unterschiedlichen Gebäuden des Abenteuerdorfes entschieden haben: Im Haus „Bachbett“ wird gemalt und gebastelt, in der „Drachenhöhle“ wird ein Fotografie-Kurs angeboten – inklusive eines kurzen Spaziergangs im Freien, um die besten Bilder zu schießen – und im Haupthaus, dem „Luftschloss“, werden verschiedene Brett- und Gesellschaftsspiele vorgestellt. Kathrin Hackler ist eine der Teilnehmerinnen, die beim Kurs „Mal-Zeit: Kreativ mit Acryl und Plotter“ dabei ist. Angesprochen haben sie vor allem die vielfältigen Workshops. „Ich hatte die Sicherheit, dass mir das, was bringt und dass ich etwas Neues ausprobieren kann“, sagt die 57-Jährige aus Erndtebrück.
Um sich noch länger an den Tag zu erinnern und ihn nachwirken zu lassen, nehmen die Frauen kleine Päckchen mit nach Hause, die vom Vorbereitungsteam liebevoll gepackt wurden. Die Teilnehmerinnen packen den kleinen Karton voller Freude aus, finden darin unter anderem einen Tennisball – anlehnend an den Workshop Faszien-Training –, eine Taschenlampe und weitere kleine Freuden für den Alltag. Mitarbeiterin Birthe Becker-Betz freut sich bereits seit den Vorbereitungen auf diesen Moment, „wenn die Frauen das Geschenk auspacken und sich darüber freuen und mit einem guten Gefühl nach Hause gehen. Das ist das Schönste.“
Auch Silke Grübener freut sich über den erfolgreichen Tag: „Ich bin ganz erfüllt von dieser fröhlichen und positiven Stimmung, die die ganz unterschiedlichen Frauen zum Frauentag mitbringen. Von vielen habe ich eine Rückmeldung bekommen, wie gut es tut, eine solche Auszeit zu bekommen, in der man einen ganzen Tag Gemeinschaft leben kann, ganz neue Dinge ausprobieren und vielfältige Impulse mitnehmen kann.“
Sarah Panthel