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Ein Hoch auf das Ehrenamt in Eslohe

5.8.2023

Wenigstens für ein schnelles verregnetes Gruppenfoto versammelten sich die vielen Ehrenamtlichen und wenigen Hauptamtlichen der Evangelischen Kirchengemeinde Dorlar-Eslohe jetzt auf der Terrasse, die neu an die St.-Johannis-Kirche Eslohe angebaut wurde.
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Wenigstens für ein schnelles verregnetes Gruppenfoto versammelten sich die vielen Ehrenamtlichen und wenigen Hauptamtlichen der Evangelischen Kirchengemeinde Dorlar-Eslohe jetzt auf der Terrasse, die neu an die St.-Johannis-Kirche Eslohe angebaut wurde.

An der nördlichsten Stelle des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein hat die Evangelische Kirchengemeinde Dorlar-Eslohe derzeit keine 1000 Gemeindeglieder mehr. In Relation dazu war es schon eine sehr ordentliche Zahl, dass jetzt im Anschluss an den Samstagabend-Gottesdienst der ehrenamtliche Presbyteriums-Vorsitzende Nils Weinbrenner, der ehrenamtliche Kirchmeister Dr. Hans Dürr und der hauptamtliche Pfarrer Peter Liedtke zum Mitarbeitenden-Fest der Kirchengemeinde neben vier Hauptamtlichen über 40 Ehrenamtliche einladen konnten. Wobei hier in der Hochsauerländer Diaspora schon immer Katholiken dazu zählen, denn in einer Kirchengemeinde gibt es für alle Interessierten viel zu tun.

Kirchenmeister Dr. Hans Dürr (links) und Nils Weinbrenner als neuer Presbyteriums-Vorsitzender organisierten jetzt als Ehrenamtliche das Mitarbeitenden-Fest der Evangelischen Kirchengemeinde Dorlar-Eslohe.
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Kirchenmeister Dr. Hans Dürr (links) und Nils Weinbrenner als neuer Presbyteriums-Vorsitzender organisierten jetzt als Ehrenamtliche das Mitarbeitenden-Fest der Evangelischen Kirchengemeinde Dorlar-Eslohe.

Aber für Nils Weinbrenner war die reine Zahl der Eingeladenen gar nicht so ausschlaggebend: „weil fast alle aufgrund unserer kleinen Gemeindegröße mehrere Tätigkeiten übernehmen“: Das 70+-Treffen, die Frauenhilfe, der Bibelkreis, die Jugendarbeit, aber auch der gemeindliche Friedhof in Dorlar wollen organisiert und bestellt sein, der Gemeindebrief muss zusammengebaut und verteilt werden, Ältere und Kranke sollen besucht werden, das Familiengottesdienst-Team macht sich mit einer WhatsApp-Gruppe auf neuen Wegen daran, die Frohe Botschaft für die Kinder von heute zu übersetzen, inzwischen hat die Gemeinde sogar sieben Menschen, die ehrenamtlich Gottesdienste gestalten, wenn kein Pfarrer greifbar ist. Denn aufgrund der niedrigen Gemeindeglieder-Zahl arbeitet Peter Liedtke nur mit einer halben Stelle in Eslohe. Der Pfarrer hat für den ganz besonderen Dienst Ehrenamtliche geschult: „Diese Laienprediger-Gruppe bietet den Gottesdienst-Besuchern abwechslungsreiche Gottesdienste an und ist sehr motiviert“, freut sich Nils Weinbrenner.

Vor einem Jahrzehnt hat die Kirchengemeinde, die drei Kirchen in ihrem Besitz hatte, zwei entwidmet und anschließend auch verkauft. Sehr früh hatte man damals auf die absehbaren Probleme einer solch kleinen Kirchengemeinde reagiert. Mit Bedacht, Geduld und einem klaren Blick auf die Fakten hatte das Presbyterium damals mit den Gemeindegliedern den schweren Weg eingeschlagen und war am Ende mit der Konzentration auf Eslohe gestärkt aus dem Veränderungsprozess hervorgegangen. Und die St.-Johannis-Kirche Eslohe als Mittelpunkt mit ihrem darunter liegenden Saal und dem etwas komplizierten Zugang zum Gemeindebüro wurde und wird gerade erst noch einmal ertüchtigt.

Wie üblich machte die Kirchengemeinde dabei aus der Not eine Tugend. Dem Gemeinderaum fehlte ein zweiter Ausgang für den Notfall, da musste Abhilfe geschaffen werden, wie Nils Weinbrenner erläutert: „Statt eines reinen Notausgangs kam die Idee auf, eine Terrasse anzubauen, die als zusätzliche Begegnungsstätte in den Sommermonaten genutzt werden kann. Der Hang ist dort recht steil, so dass in jedem Fall ein Plateau hätte angefüllt werden müssen. Daneben ist nach der Instandsetzung der Stützmauer ein Fußweg zum Gemeindebüro geplant. Auf diese Weise ist ein barrierefreier Zugang von der Martin-Luther-Straße zum Gemeindebüro möglich.“ Eigentlich sollte die 35 Quadratmeter große Terrasse jetzt beim Mitarbeitenden-Fest genutzt werden, aber trotz August machte das Wetter einen Strich durch die Rechnung: Es reichte nur zum verregneten Gruppenbild. Aber auch im Gemeindesaal schmeckte in gemütlicher Runde das Essen - und eine Mitarbeiterin freute sich schon mal auf die anstehende Terrassen-Nutzung beim nächsten Frauenhilfs-Treffen.

Bevor es ans reichlich gedeckte Buffet ging, stießen jetzt die Gäste des Mitarbeitenden-Festes der Evangelischen Kirchengemeinde Dorlar-Eslohe gemeinsam aufs Ehrenamt an.
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Bevor es ans reichlich gedeckte Buffet ging, stießen jetzt die Gäste des Mitarbeitenden-Festes der Evangelischen Kirchengemeinde Dorlar-Eslohe gemeinsam aufs Ehrenamt an.

Als neuem Presbyteriums-Vorsitzenden war Nils Weinbrenner in Bezug auf die unentgeltliche Mitarbeit in der Gemeinde eine Akzent-Verschiebung wichtig: Es gehe nicht darum, dass ehrenamtliche Arbeit kostenlos sei, vielmehr sei doch allen klar, dass sie sowieso unbezahlbar sei. Deshalb wollte die Kirchengemeinde mit dem Mitarbeitenden-Fest Danke sagen. Gerade beim Blick nach vorn: „Wenn wir in unserer Gemeinde Zukunft haben wollen, brauchen wir das Ehrenamt.“ Und dann wurde gemeinsam auf das Ehrenamt angestoßen.

  • Mitarbeitenden-Fest in Eslohe August 2023

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  • Mitarbeitenden-Fest in Eslohe August 2023

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