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Gemeinschaft leben, teilhaben und begleiten
Studierendenpfarrer Ralph van Doorn eingeführt
2.7.2019
Am Sonntag, 30.06.2019, wurde Pfr. Ralph van Doorn feierlich von Superintendent Peter-Thomas Stuberg in sein neues Amt als Pfarrer der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG) eingeführt. Bei tropischen Temperaturen draußen bot die kühle Martinkirche hierfür eine gute Kulisse. Im Kreise seiner Familie, vieler Freunde und Gemeindeglieder erhielt er Segen und Votum mit auf den Weg in seine neu-alte Aufgabe, denn van Doorn war bereits einmal Studierendenpfarrer und hat die ev. Außenstelle an der Hochschule bis zum Jahr 2010 geleitet. Danach war er als Pfarrer der Christus-Kirchengemeinde in Siegen tätig und hat seinen neuen Dienst in der ESG nun zum 01. April aufgenommen.
Superintendent Peter-Thomas Stuberg zeigte sich sichtlich erfreut über Ralph van Doorns Tätigkeit an der Universität, die schon jetzt, kurz nach Arbeitsbeginn, deutliche und erfolgreiche Spuren hinterlasse. Gleichzeitig betonte er noch einmal die hohe Bedeutung, die die Evangelischen Studierendengemeinde an der Universität in ihrer Beschaffenheit und in ihrem Auftrag inne habe: „Wir bieten jungen Menschen temporär für die Zeit ihres Studiums hier bei uns in Siegen einen Ort, an dem sie sein dürfen wie sie sind. Einen Ort, an dem ihnen ein kühles oder wärmendes Getränk, aber auch offene Gemeinschaft und Zeit für tiefsinnige und seelsorgerliche Gespräche geboten wird“, so Stuberg. Gerade die Offenheit, mit der junge Studierende in der Gemeinde seit nunmehr Jahrzehnten empfangen werden, gelte es zu wahren. „Wer studiert, ist meist auf der Suche nach Halt und Struktur im Leben“, so Stuberg. „Die ESG ist also weitaus mehr als nur ein evangelisches „Haus“ an der Uni, sie ist für Viele ein „Zuhause“, ein Fixpunkt in einer Lebensphase, die von ständigen Veränderungen geprägt ist.“
Dass Ralph van Doorn sich dessen sehr bewusst ist und seinen Auftrag dort in diesem Sinne wahrnehmen will, zeigte sich auch in seinen Worten während der Predigt selbst. In seiner Predigt gab er einen sehr persönlichen Rückblick auf seine Jahre als junger Pfarrer, in denen er vor mancher Herausforderung gestanden habe. In der Vorbereitung auf seinen ersten Dienst in der ESG habe ihn damals ein Bibelwort sehr berührt, das ihn bis heute begleite und sozusagen auch seinen zweiten Dienst an der Uni überschreiben wird: „Lass Dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ (2. Korinther 12,9). Gerade in Zeiten, in denen die Welt scheinbar aus den Fugen zu geraten scheine, sich rechtes Gedankengut breit mache und immer mehr Menschen in Angst oder scheinbarer Unberührtheit von den Missständen der Welt ihr Leben gestalteten, stehe dieser Zuspruch Gottes als feste Basis über allem, so van Doorn. Nicht im Lauten, nicht im Starken und nicht in der Gewalt verberge sich die Macht Gottes, vielmehr erweise sie sich im Kleinen und Schwachen, beispielsweise im schwächlichen „Sein“ kleiner Babys und Kinder. „Wer auf sie schaut“, so van Doorn, „bleibe davon nicht unberührt und entdecke in dieser Schwachheit etwas von der Liebe Gottes und seiner Macht, die so ganz anders ist als die Vorstellung, die wir uns von ihr machen.“
Mit dieser Überzeugung im Gepäck nahm van Doorn auch die Voten und Segenswünsche entgegen, die ihm nach der feierlichen Einführung in seinen Dienst durch Superintendent Stuberg, auch von Studierenden und Vertretern der Universität entgegen gebracht wurden. Es wurde deutlich: Man freut sich auf die gemeinsame Zeit! Van Doorns neu-alte Aufgabe an der Uni wird er gemeinsam mit den Studierenden gestalten und somit dazu beitragen, dass junge Menschen hier im Siegerland nicht nur wohnen und studieren, sondern einen Ort des Zuhause-Seins finden können, der ihnen auch über die Inhalte des Studiums hinaus, eine Perspektive bietet.
Superintendent Peter-Thomas Stuberg führte Pfr. Ralph van Doorn in sein neues Amt ein. Vertreter der Universität gaben ihm daraufhin Voten und Segenswünsche mit auf den Weg.
Text: Miriam Müller-Schewtschuk
Fotos: Lana Hasenbusch